Rost an Gräsern ist ein Problem, das sich vor allem im August und September zeigt. In diesem Jahr war Rostbefall im Nordwesten zum Teil bereits früher zu beobachten. Künftig wird der Pilz häufiger auf dem Grünland auftreten. Gründe dafür: Mehr Extremwetterlagen und eine reduzierte N-Düngung im Rahmen der neuen Düngeverordnung. Davon gehen niederländische Grünlandexperten aus, wie die Fachzeitschrift „Boerderij“ kürzlich berichtete.
So hat der milde Winter zu einem frühen, verstärkten Wachstum auf Grünland geführt. Die Erträge sind zum Teil höher und auf manchen Standorten ließ sich ein Schnitt mehr ernten als in Normaljahren. Dies hat dem Grünland zusätzlich N entzogen. Hohe Niederschläge haben zudem regional zu einer stärkeren N-Auswaschung geführt.
Eine schlechte N-Versorgung und Stress (Trockenheit, Hitze) machen Gräser rostanfälliger. Als Maßnahmen gegen Rost empfehlen niederländische Experten Folgendes:
- Infizierte Bestände zügig mähen oder bei kurzem Aufwuchs mulchen.
- Bei N-Mangel mineralisch nachdüngen.
- Auf Flächen ohne Befall mit organischer Düngung für eine ausgeglichene N-Ernährung der Gräser sorgen.
- Bei Trockenheit, sofern möglich, beregnen, am besten nachts 20 bis 40 mm.
- Als langfristige Maßnahme Weißklee bei Weide und Rotklee bei Schnittnutzung nachsäen. Der Klee ist eine langsam fließende N-Quelle.
- Rosttolerante Deutsch-Weidelgras-Sorten anbauen.
