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Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

topplus Reportage

Schlaggenau erfasst

Lesezeit: 3 Minuten

Landwirt Wist findet: Es lohnt sich, Grünlanderträge zu messen.


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Bislang wussten wir nicht, wie viel wir vom Grünland ernten“, erzählt Milchviehhalter Carsten Wist. „Dabei ist das für uns doch viel wichtiger, als die Erträge von Raps und Weizen.“ Auf seinem Hof bei Wischhafen an der Elbe hält Wist rund 385 Kühe mit Nachzucht. Bei einer Milchleistung von 11000 l muss das Futter passen.


Eigene Waage seit 2017


Um die Erträge anhängergenau erfassen zu können, investierte der Niedersachse 2017 in eine Fahrzeugwaage. Zusammen mit der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen ergab sich aus der Anschaffung ein Projekt. So erfasst Wist nicht nur die Erträge seiner gut 100 ha intensiven Grünlands und des Ackergrases, sondern auch die Qualitäten (Energie und Eiweißgehalte).


Ein Vorteil des Betriebs ist der eigene Häcksler. So kann Wist termingerecht und unabhängig ernten. Und da die meisten Flächen im Umkreis von 2 bis 3 km zum Betrieb liegen, lohnt es sich, auch halbe Wagen zu fahren und zu beproben. Steht dann ein Grünlandschnitt an, wird es geschäftig auf dem Hof. Mit dabei ist immer ein Mitarbeiter der LWK-Feldversuchsstation in Ovelgönne. „Die Absprachen funktionieren auch kurzfristig und die Mitarbeiter sind eine echt Hilfe“, sagt Wist. „Sonst könnten wir das nicht leisten.“


Von jedem Gespann, das später über die Waage rollt, wird das Tara-Gewicht genommen. Die Fahrzeuge und Flächen sind nummeriert. Zusätzlich erfasst ein GPS-Tracker an jedem Fahrzeug die Bewegungen. „So können wir Fehler vermeiden“, sagt Wist. Ist ein Wagen voll, fährt der Fahrer auf die Waage, gibt mit dem Taster seine Wagennummer und die Schlagnummer ein, bestätigt das Gewicht und lädt im Silo ab. Dort zieht der LWK-Mitarbeiter von jedem Schlag zwei bis vier Proben und friert diese ein.


Gezielter Düngen


Und was hat sich seit der Ertragserfassung verändert? „Uns ist jetzt bewusster, was wir tatsächlich ernten“, antwortet Carsten Wist. Das helfe u.a. bei Neuverpachtungen. „Bei einigen Flächen wussten wir, dass die Erträge deutlich unter den anderen liegen. Jetzt können wir die 50% weniger auch belegen“, so Wist. Auch das Futter ließe sich deutlich besser planen – wie lange reichen die Vorräte, kann ich noch Mais verkaufen?


„Ein enormer Vorteil sind unsere genauen Erträge für die Düngung“, sagt Wist – denn die Erträge liegen deutlich über den Annahmen der Düngeverordnung. So erntete Wist 2019 durchschnittlich 118 dt TM, in der Spitze bis zu 120 dt. In dem nasseren 2017 waren es im Schnitt sogar 125 dt TM, mit Spitzenerträgen von bis zu 150 dt TM.


Die Erträge sollen im nächsten Schritt als Referenz dienen. Die LWK will dann z.B. Drohnen nutzen, um die Erträge digital zu erfassen.

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