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Schnelle Rotte ist die halbe Miete

Lesezeit: 4 Minuten

Eine schnelle und vollständige Strohrotte ist das wichtigste Ziel bei der pfluglosen Bodenbearbeitung, erklärt Wolfgang Schönleben. Wenn das gelingt, bekomme ich eine gute Bodenstruktur und der Infektionsdruck für die Folgefrüchte bleibt gering. Schönleben, der seit zehn Jahren zwei südbayerische Gutsbetriebe mit insgesamt 370 ha Ackerfläche pfluglos bewirtschaftet, hat inzwischen ein ausgefeiltes Stroh-Management entwickelt. Das beginnt damit, dass er den Mähdrescher das Getreide tief schneiden lässt. Je kürzer die Stoppel, umso so schneller verrottet sie, so die Begründung. Voraussetzung für den tiefen Schnitt ist jedoch ein möglichst ebener Boden. Bei Körnermais lässt es der Landwirt nicht beim tiefen Schnitt bewenden. Hier schlegelt er die Stoppel zusätzlich. Außerdem strebt er bei Mais eine Häcksellänge von 3 bis 4 cm an, um den Rottevorgang zu beschleunigen. Das kurze Stroh soll zudem verhindern, dass sich der Maiszünsler verpuppen kann. Getreide- und Rapsstroh lässt Schönleben hingegen 4 bis 5 cm lang häckseln. Begründung: Bei einer kürzeren Häcksellänge funktioniert die Querverteilung des Strohs nicht mehr so gut. Denn entscheidend für eine gute Rotte ist auch die exakte Strohverteilung in Quer-und Längsrichtung. Fehler hierbei wirken sich fatal aus. Wenn der Mähdrescher bei der Ernte stehen bleibt, sieht man den Strohhaufen, der dabei entsteht, das ganze Jahr über, warnt der Landwirt. Die Strohmatten im Boden führen zu schlechtem Feldaufgang und bieten Mäusen einen guten Unterschlupf. Bodenbearbeitung so flach wie möglich Schönleben arbeitet Stroh und Stoppel direkt nach der Ernte möglichst flach ein. Nach Raps und Getreide reicht eine Bearbeitungstiefe von 5 cm. Für die KörnermaisStoppel und den Auflaufraps sind 10 cm notwendig, um die organische Masse gut mit dem Boden zu vermischen. Damit auch der Raps schnell verrottet, arbeitet Schönleben ihn bereits bei einer Aufwuchshöhe von 8 bis 10 cm ein. Die frühe Einarbeitung unterbindet auch grüne Brücken, mit denen Krankheiten auf benachbarte Rapsbestände übertragen werden. Die Zwischenfrucht (Phacelia) schlegelt der Landwirt bei Frost und grubbert sie später ein. Interessant: Der Arbeitsgang erfolgt, wenn möglich, bereits im Januar oder Februar, weil sich dann der Boden auf dem Standort 520 m über dem Meeresspiegel bis zur Maisat schneller erwärmt. Je näher das Grubbern an den Satermin rückt, desto flacher wird die Bearbeitungstiefe. Das Saatkorn will auch beim pfluglosen Anbau auf einer festen, wasserführenden Schicht liegen und mit feinem und lockerem Boden abgedeckt werden, erläutert Schönleben. Den Mais lässt der Betriebsleiter vom Lohnunternehmer säen. Für Getreide und Raps verwendet er je nach Bodenverhältnissen einen Horsch-Airseeder bzw. eine Dutzi mit säenden Nachläufern. Während es bei Saatstärke, -tiefe und -zeitpunkt kaum Abweichungen zur konventionellen Bodenbearbeitung gibt, hat der Betriebsleiter sein Düngungsregime geändert. So ist beim Stickstoffdünger die Menge zwar gleich geblieben, aber die Verteilung hat sich geändert. Die erste Stickstoffgabe erhöht Schönleben um 25 bis 30 kg N, die zweite reduziert er um die gleiche Menge. Grund: In der obersten Bodenschicht befindet sich sehr viel organische Masse, die zunächst zusätzlichen Stickstoff bindet. Kommt der Rotteprozess nach Erwärmung des Bodens voll in Gang, wird dieser Stickstoff wieder frei und ist bis zur zweiten N-Gabe pflanzenverfügbar. Verblüffend ist, dass Schönleben seine PK-Düngung merklich reduzieren konnte. Die Bodenuntersuchungen zeigen mir bessere Versorgungswerte an, seitdem ich pfluglos wirtschafte erklärt der Landwirt. Dementsprechend habe ich die Grunddüngung angepasst. Er vermutet, dass die höhere biologische Aktivität des Bodens die Grundnährstoffe besser verfügbar macht. Belegen kann er das aber nicht. K. Dorsch

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