Für die Aussaat 2011 steht der größte Teil des Rübensaatgutes in aktivierter Aus-führung zur Verfügung. Es ist auf eine schnellere Keimung getrimmt, um den Feldaufgang zu beschleunigen.
Bei KWS sind dazu die meisten Sorten mit EPD (Early Plant Development) ausgestattet. Strube bietet die Saatgutaktivierung 3Dplus bei den Sorten Lukas, Robin-son und Arnold an. Auch Syngenta Seeds hat erstmals gängige Sorten mit einer Saat-gutaktivierung ausgestattet.
Inwieweit das technologisch verbesserte Saatgut tatsächlich zu einem schnelleren Feldaufgang, homogeneren Beständen, früherem Reihenschluss und damit zu Ertragsverbesserungen führt, wurde in den letzten Jahren in bundesweiten Versuchen geprüft. Dabei zeigte sich ein graduell schnellerer Feldaufgang gegenüber den Vergleichspillen im Feld. Drei bis vier Tage nach Aufgangsbeginn war ein höherer Pflanzenbestand festzustellen. Danach glichen sich die Aufgangswerte wieder an.
Etwas deutlichere Unterschiede gab es, wenn die Pflanzenentwicklung im frühen Jugendstadium z. B. durch Kälte verzögert war. Dies war z. B. in 2010 auf dem rheinischen Versuchsstandort Buir der Fall. Die Feldaufgangsvorteile der aktivierten Pillen blieben unter diesen Bedingungen mit 8 bis 9 Tagen deutlich länger sichtbar (siehe Übersicht). Noch am 20. Mai zeigten die aktivierten Partien leichte Vorteile bei der Pflanzenent-wicklung. Bei Wiedererwärmung und nachfolgend ra-schem Pflanzenwachstum setzte der Reihenschluss dann für alle Varianten fast zeitgleich ein. Danach waren keine Unterschiede mehr sichtbar.
Bei der Ertragsermittlung Mitte Oktober waren leichte Vorteile bei den aktivierten Partien festzustellen. Auch wenn sich im Einzelversuch Ertragsvorteile von 2,7 % BZE statistisch kaum ab-sichern lassen, lässt sich der Mehrertrag durch die Begleitumstände erklären.
In der überregionalen Ver-suchsserie bei nomalen bis günstigen Aufgangs- und Wachstumsbedingungen, fiel der Ertragsvorteil beim BZE mit im Mittel gut 1 % kaum noch auf.
Manfred Steuerwald, Rhei-nischer Rübenbauerverband