Noch sieht man die bis zu 3,5 m hohe, gelb blühende „Durchwachsene Silphie“ selten. Wegen ihrer hohen Biomasseerträge wird sie aber zunehmend als Biogassubstrat gehandelt. Wissenschaftler und Praktiker stellten kürzlich ihre neuesten Erfahrungen dazu bei der Energiepflanzentagung an der FH Bingen vor.

So erklärte Prof. Jan Petersen (FH Bingen), dass die Silphie-Erträge in seinen Versuchen mit 16 bis 20 t TM/ha durchaus Maisniveau erreichen. Enttäuschend waren dagegen die um 25 bis 35 % niedrigeren Methanausbeuten im Vergleich zu Mais. Diese Ergebnisse bestätigte Michael Conrad von der Thüringer Landesanstalt. „Bei uns in Dornburg liegt Silphie ertraglich oft sogar über Mais, beim Methanertrag hakt es jedoch noch.“

Achillesferse ist bislang aber vor allem die teure, aufwändige Pflanzung der Setzlinge. „Erste Versuche haben wir daher jetzt mit der direkten Aussaat von Silphie-Samen gesammelt“, so Conrad. „Die Bestände sind aber recht ungleichmäßig aufgelaufen. Ziel ist es, im nächsten Jahr mit züchterisch weiter bearbeitetem Saatgut den Feldaufgang deutlich zu verbessern.“

Den Stand der Züchtung stellte Ferdinand Scheithauer von der Saatzucht N.L. Chrestensen vor. „Weil der Trend in Richtung Aussaat geht, werden wir die Wildpflanze züchterisch bearbeiten“, erklärte er. Bereits in 2013 hofft er, mehr als 3 t Saatgut anbieten zu können.

Falls Sie die Durchwachsene Silphie zur Probe mit Setzlingen anbauen wollen, finden Sie Infos dazu in der Rubrik „Heft +“ unter www.topagrar.com