Mit 400 ha Anbaufläche ist die Silphie immer noch ein Exot auf unseren Äckern. Einige Landwirte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Thüringen und Bayern setzen auf diese ausdauernde Pflanze als Co-Substrat für Biogasanlagen. Im letzten Jahr übertrafen die Erträge mit 130 dt TM/ha (3. Erntejahr; Thüringer Vogtland) regional sogar die von Mais.
Die Krux war bislang, dass sich Silphie-Bestände nur durch das arbeits- und kostenintensive Pflanzen von Setzlingen etablieren ließen. Gegen eine Aussaat sprachen die schlechten Feldaufgangsraten. Um dies zu ändern, testete die Thüringer Landesanstalt gemeinsam mit einem Pflanzenzuchtunternehmen von 2010 bis 2013 verschiedene Methoden zur Vorbehandlung von Silphie-Samen. Mit Erfolg: Seit 2014 ist Saatgut mit deutlich verbessertem Feldaufgang erhältlich.
An die Aussaat stellt Silphie jedoch hohe Anforderungen. Wichtig ist ein optimales Saatbett mit genügend Bodenfeuchte zur Keimung. Am günstigsten lässt sie sich mit der Einzelkornsämaschine drillen. Diese muss exakt eingestellt sein, da bereits klein-ste Veränderungen in der Ablagetiefe den Feldaufgang reduzieren. Die Kultur wächst langsam und ist daher im ersten Jahr besonders konkurrenzschwach. Unkrautbekämpfungsmaßnahmen sind mehrfach durchzuführen. Der Herbizideinsatz kann nur mit Sondergenehmigung erfolgen.