Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Baywa in Insolvenzgefahr Ernte 2024 Afrikanische Schweinepest

Aus dem Heft

Sind Ihre Bestände fit für guten Ertrag und Qualität?

Lesezeit: 13 Minuten

Haben Sie das Potenzial Ihrer Grünlandbestände ausgeschöpft? Oder verschenken Sie nach wie vor Ertrag und Qualität? Wie Sie Ihr Grünland aus der Reserve locken, verrät Christian Henschke, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Griesheim.


Das Wichtigste zum Thema Ackerbau dienstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Schnitt, Vorweide, Ganzjahresweide, Heu- oder Silage und alles zu unterschiedlichen Terminen – so variabel und unterschiedlich intensiv lässt sich Grünland nutzen. Die Pflege der Bestände beschränkt sich jedoch meist nur auf Standardmaßnahmen. Wie ertragsfähig eine Grünlandnarbe ist, hängt von seiner Nutzung, Pflege und der Düngung ab. Je nachdem, wie Sie das Grünland in Ihrem Betrieb nutzen und pflegen, hält Ihnen die Zusammensetzung der Narbe den Spiegel vor, wie erfolgreich Ihre Maßnahmen gegriffen haben.


Beurteilen Sie Ihren Bestand!

Wissen Sie überhaupt, wie sich Ihre Grasnarbe zusammensetzt und wie hoch der Lückenanteil ist? Das sind die wichtigsten Merkmale, um festzustellen, ob eine Unkrautbekämpfung und Nachsaat notwendig sind.


Nur eine Bestandsbonitierung gibt Ihnen die Gewissheit, welche Erträge und Qualitäten Ihre Grünlandbestände bringen können! Daraus ergibt sich die Basis für das weitere Vorgehen. Die Werkzeuge, die Sie für die Bestandsbeurteilung benötigen, sind:


  • Ein Zollstock,
  • ein Bestimmungsschlüssel und
  • Ihre Hand.


Falten Sie aus dem Zollstock ein Quadrat von 40 x 40 cm und werfen Sie dieses an mehrere beliebige Stellen auf die Grünlandfläche. Bestimmen Sie den Lückenanteil der Narbe. Dazu legen Sie ­Ihre Hand in die Fläche des Quadrats – das entspricht ca. 15 %.


Nachdem Sie den Lückenanteil bestimmt haben, nehmen Sie einen Grünlandbestimmungsschlüssel zu Hilfe, um die Unkräuter und Ungräser im Quadrat zu bestimmen. Mitteln Sie die Einzelergebnisse der Pflanzenanteile von Ihren Testflächen. Als Richtwert: Ein ausgewogener Bestand besteht aus ca. 70 % Gräsern, 10 % Leguminosen und 20 % Kräutern. Welche Arten auf dem Grünland unerwünscht sind, lesen Sie im Kasten.


Über- oder Nachsaat nötig?

Nachdem Sie Ihre Bestände beurteilt haben, erfolgt die Bewertung:


  • Wenn Ihr Grünland mindestens 30 % wertvolle Arten (Gräser und Kräuter) enthält, ist eine Bestandsverbesserung in Form einer selektiven Unkrautbekämpfung mit Nachsaat anzuraten.
  • Sind weniger als 30 % wertvolle Arten in Ihrem Bestand vorhanden, sollten Sie eine Behandlung mit einem Totalherbizid und eine Neuansaat durchführen.
  • Treten in Ihrem Bestand Lücken von ca. 15 % auf, sollten Sie ebenfalls eine Übersaat bzw. Nachsaat vornehmen.


Die Übersaat dient auf Grünland dazu, vorhandene Lücken in Beständen mit überwiegend wertvollen Pflanzen vorbeugend und schnell zu schließen. Dies soll verhindern, dass Unkrautsamen oder Filzgräser (Gemeine Rispe, Flechtstraußgras) auflaufen. Das Saatgut wird dabei gleichmäßig verteilt, aber nicht in den Boden eingebracht. Eine Übersaat lässt sich über die gesamte Vegetationsperiode (je nach Region bis Anfang/Mitte August) durchführen. Sie erfolgt mit meist einfacher Technik (Schneckenkornstreuer, Düngerstreuer, per Hand, Güllefaß, Sämaschine, Übersaatstriegel). Die Saatgutmenge beträgt bis 10 kg/ha.


Die Nachsaat ist dort anzuraten, wo große Lücken, eine starke Verungrasung mit Filzgräsern oder starke Verunkrautung vorhanden sind. Eine Verungrasung können Sie im Vorfeld mechanisch, z. B. mit einer Egge und eine Verunkrautung mit selektiven Herbiziden beseitigen bzw. verringern. Die Nachsaatmenge beträgt 20 kg/ha.


Haben sich in der Grünlandnarbe Filzgräser etabliert, ist eine mechanische Bekämpfung nach dem 2. oder 3. Schnitt mit anschließender Nachsaat zu empfehlen. Verwenden Sie dazu eine Ackeregge bzw. einen Grünlandübersaatstriegel, oder beides in Kombination. Fahren Sie größere Mengen von Ungräsern vor der Nachsaat von der Fläche ab!


Grundsätzlich sind diese Maßnahmen über die gesamte Vegetationsperiode möglich. Es sollten danach genügend Niederschläge fallen, um eine ausreichende Entwicklung der nachgesäten Arten zu gewährleisten. Dies kann im Frühjahr in Verbindung mit der Grünlandpflege erfolgen oder nach jedem Schnitt. Eine Saat ist – je nach Region – bis Mitte August möglich.


Um eine brauchbare Entwicklung vor Winter zu erreichen, sollte es ausreichend feucht und ca. 10 bis 20 °C warm am Boden sein.


Der Standort entscheidet!

Im Frühjahr und Herbst ist die Nachsaat ungünstiger, weil sich die vorhandenen Gräser dann stärker bestocken und meist ein gewisser Moosbesatz in den Grünlandbeständen vorhanden ist. Zeichnet sich Ihr Standort durch geringe Niederschläge im März und ausreichende Regenmengen im Juni/Juli aus, sollten Sie die Saat besser im Juni/Juli durchführen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern. In Gebieten mit Vorsommertrockenheit sind – je nach Regenmenge – frühe bzw. späte Termine besser geeignet.


Generell sollten Sie die Unkrautbekämpfung – egal ob mechanisch oder chemisch – nach den optimalen Witterungsbedingungen Ihres Standortes richten. Wählen Sie den Nachsaattermin so, dass er in die Phase fällt, in der gewöhnlich die höchste Regenmenge fällt. So sichern Sie den Aufgang ab.


Es kann auch sinnvoll sein, die Saatgutmenge in mehreren Gaben über die Vegetationsperiode aufzuteilen, um das Risiko zu minimieren. Je nach Witterung und Mechanisierung lässt sich das Ausbringen der Nachsaatmischung auch mit anderen Überfahrten kombinieren. Wichtig ist dabei, dass Sie die Anforderungen des Verfahrens an die Bedingungen anpassen. Es muss sichergestellt sein, dass der Samen ausreichend Platz zur Verfügung hat. Prüfen und überdenken Sie Ihre bisherigen Maßnahmen entsprechend!


Um negativen Bestandsveränderungen vorzubeugen, sollten Sie zudem Ihr Bewirtschaftungsmanagement unter die Lupe nehmen! Ein Grund für eine negative Bestandsveränderung kann unter anderem ein nicht standortangepasstes Ungleichgewicht zwischen Düngungsmenge, Erträgen und Nutzungshäufigkeit sein. Auch eine einseitige, zu hoch angesetzte N-Düngung wirkt sich negativ auf wertvolle Arten aus. Dies bezieht sich nicht nur auf die mineralischen, sondern auch auf die Wirtschaftsdünger.


Gutes Gülle-Management:

Wird Gülle nicht „zeitgerecht“, ungleichmäßig und in zu hohen Mengen ausgebracht, ziehen sich erwünschte Gräserarten zurück und Kräuter („Gülleflora“) machen sich breit. Einzelne Güllegaben von über 20 m³/ha sollten Sie möglichst vermeiden.


Erzielen Sie Grünlanderträge von 80 bis 90 dt TM/ha/Jahr, können Sie die Entzüge – je nach Nährstoffgehalt der Gülle – durch insgesamt ca. 35 m³/ha und Jahr wieder ausgleichen. Übersteigen die Güllegaben die Entzüge, führt dies zu einem Kali-Luxuskonsum der Gräser. Die Folge: Fütterungskrankheiten, wie z. B. Milchfieber in der Frühlaktation der Milchkühe, steigen rapide an.


Entscheidend für die Verträglichkeit der Gülle ist auch das Ausbringverfahren:


  • Herkömmliche Prallteller überziehen den gesamten Bestand mit einem Güllefilm. Dieser bewirkt bei hohen Temperaturen und Sonneneinstrahlung zum Ausbringungszeitpunkt Verätzungen und hindert die Pflanze an der Assimilation.
  • Das Schleppschlauchverfahren hinterlässt eine konzentrierte, streifenförmige Ablage der Gülle, die die Gräser dort abdeckt. Von Vorteil ist ein zügiges Ausbringen nach der Nutzung. Ist die Gülle angetrocknet, können Sie die Streifen z. B. mit einer Schleppe entfernen.
  • Beim Schleppschuhsystem wird die Gülle nicht direkt nach der Nutzung, sondern nach Blattaustrieb ausgebracht. Das verbessert die N-Ausnutzung, da die Gülle bodennah unterhalb des Blattapparates ausgebracht wird.


Achten Sie auch auf die Gülle-Trockenmasse. Diese sollte einen Wert von 7,5 % TM nicht übersteigen. Ein Verdünnen der Gülle, z. B. mit Regenwasser, ist von Vorteil, da dann weniger auf den Pflanzen anhaftet und sie schneller in den Boden einzieht. Legen Sie die Ausbringung in niederschlagsreiche Wetterperioden!


Unabhängig davon, welches Gülleausbringungs-Verfahren Sie einsetzen, eine Ausbringung vor bzw. bei Niederschlägen erhöht zusätzlich die Verträglichkeit und N-Effizienz. Streben Sie dabei eine Schnitthöhe von ca. 7 cm an, um die Reservestofflager an der Halmbasis nicht zu verringern. Dann ist die Assimilationsfläche auch größer, und der Wiederaustrieb erfolgt schneller.


Wann bekämpfen?

Grundsätzlich können Sie die Unkrautbekämpfung über die gesamte Vegetationsperiode von April bis August durchführen. Die größten Bekämpfungserfolge beim Ampfer und anderen Unkräutern lassen sich im Juni und Juli erzielen – also in der Regel im 2. Aufwuchs. Ist für den 1. Schnitt eine Heunutzung (verspäteter Erntetermin) geplant, so kann die Bekämpfung auch im 1. Aufwuchs erfolgen, um ein Aussamen zu verhindern. Der optimale Bekämpfungtermin ist erreicht, wenn


  • beim Ampfer bis 20 % der Blütenstände entwickelt sind und
  • beim Löwenzahn der Blattapparat voll entwickelt ist und Blütenknospen erscheinen.


Bei starkem Ampferbesatz ist eine Flächenbehandlung nötig. Eine Pflanze kann 5 000 bis 7 000 Samen bilden, die bis zu 50 Jahre im Boden lebensfähig bleiben. Reagieren Sie deshalb vor allem beim ersten Ampferaufkommen! Je früher Sie beginnen, kleine Horste zu bekämpfen, umso geringer ist der Gesamtschaden. Geeignet ist dafür die Einzelpflanzenbehandlung (Feldspritze mit Schlauchdüse, Rückenspritze, Dochtstreicher). Sie ist kostengünstig, klee- und kulturschonend sowie bei regelmäßiger Anwendung arbeitswirtschaftlich umsetzbar.


Sind Ihre Grünlandbestände zum gewünschten Behandlungstermin durch Trockenheit oder Staunässe geschwächt, sollten Sie keine Behandlungen mit Garlon 4 bzw. Starane Ranger/Ranger durchführen. Je nach Rahmenbedingungen (Entwicklungsstadium, Witterung) können Sie mit chemischer Bestandsregulierung Wirkungsgrade von 75 % bis 100 % erzielen. Bekämpfen Sie konsequent Wiederaustrieb und Nachauflauf! Wählen Sie ein an die Bedingungen angepasstes Verfahren – je nach Aufkommen der Unkräuter!


Zur Arbeitserleichterung können Sie der Spritzbrühe auch Farbstoffe zufügen, um behandelte Pflanzen besser von unbehandelten unterscheiden zu können.


Beachten Sie, dass die Indikation des Mittels Tomigan 180 in der Anwendung Grünland im Dezember 2010 ausgelaufen ist. Die Aufbrauchfrist dieses Mittels endet hier am 31.12.2012. Zugelassene Herbizide im Grünland mit Wirkbereich, Einsatzbedingungen und Auflagen entnehmen Sie der Übersicht. Generell gilt: Beachten Sie vor dem Einsatz die Zulassungshinweise in der Gebrauchsanleitung. Weitere Infos zu Grünlandpflege, -verbesserung und vorbeugende Unkrautbekämpfung unter: www.llh-hessen.de/pflanzenproduktion/gruenland-futterbau-landschaftspflege.html


Narben dicht halten!

Wenn in Ihren Beständen unerwünschte Arten vorhanden sind, sollten Sie nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Viel wichtiger ist es, Ihr Management genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Bewirtschaftung hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bestandszusammensetzung. Die wirkungsvollste Maßnahme besteht im konsequenten Dichthalten der Narbe!


Überprüfen Sie Ihre Bewirtschaftungsstrategie! Bedenken Sie, dass eine Nachsaat in lückigen Narben schon nach 4 Wochen sichtbar sein kann, unter anderen Bedingungen eventuell erst nach ca. 14 Wochen. Im Vergleich zum Ackerbau können Handlungen jedoch schon nach ca. 14 Tagen optisch greifen. Also haben Sie Geduld mit Ergebnissen! Reihenfolge:


  • Bonitieren Sie die Bestände!
  • Erkennen Sie Fehler und vermeiden Sie diese!
  • Fördern Sie Gräser, Leguminosen und Kräuter!
  • Wenn dann noch nötig: Setzen Sie Herbizide in Verbindung mit einer Nachsaat, die entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahme ist!


Bedenken Sie, dass Nachsaaten im Vergleich zu Neuansaaten ein viel geringeres Risiko (Witterung, Ertragsausfall) haben. Durch die Bewirtschaftungsmaßnahmen können Sie den Einsatz von Herbiziden so gering wie möglich halten. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Mittel (siehe Übersicht) das Unkräuteraufkommen, die Bestandeszusammensetzung/Kulturschonung und die Wartezeit.


Die Saat-Technik: Grundsätzlich ist die Übersaat mit Schleppe in Kombination mit dem Schneckenkornstreuer möglich und zudem preiswert. Aber wie sieht es mit dem Wirkungsgrad (Feldaufgang der Gräser) dabei aus? Das Problem liegt zum einen an der Windanfälligkeit des Systems und demzufolge der geringen Querverteilung. Zum anderen erreichen die Samen zum Teil nicht ihren Bestimmungsort, den Boden. Zudem ist das Verfahren auch sehr witterungsabhängig, da die Samen nicht mit Boden bedeckt werden. In dichten bzw. verfilzten Narben schafft das Gerät auch keinen Raum für die Nachsaat. Empfehlung: Führen Sie Saatmaßnahmen – egal ob Über- oder Nachsaat – nur in lückigen Bestände und kurzen Narben durch!


Spezielle angebaute Übersaatsaat-Kombinationen, die aus Planierschiene (nicht bei allen Herstellern konstruktiv ausgereift), Striegelfeldern (Agressivität im Anstellwinkel verstellbar) und Säaggregat bestehen, bieten gute Möglichkeiten, die Narbe einzuebnen und zu belüften. Dieses System ohne integrierte Walzen bietet gute Möglichkeiten der Übersaat bei feuchten Bedingungen, da der Walzengang zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen sollte.


Allerdings sollten Sie bei länger anhaltenden feuchten Bedingungen auf das Walzen verzichten! Sind die Bedingungen wieder optimal, sollten Sie die Saat in einem 2. Arbeitsgang anwalzen. Bei Anbaugeräten mit integrierten Leichtwalzen reicht der Kontaktflächendruck für eine ausreichende Rückverfestigung nicht aus. Die Folge: Die Feldaufgänge sind geringer.


Bei stärker verfilzten Narben kann ein zweimaliges Striegeln relativ viel Freiraum schaffen. Das erhöht die Anteile von Deutschem Weidelgras deutlich. Die erste Überfahrt erfolgt dabei quer zur späteren Fahrtrichtung. Die gewünschte Saatgutmenge drehen Sie auf die Hälfte ab, um bei zweimaliger Überfahrt auf die geplante Menge zu gelangen.


Weiterhin gibt es Geräte, die neben Einebnungsschiene und Säaggregat über aggressivere Zinkenteile, Fahrwerk und Cambridgewalze verfügen. Diese Kombinationen reißen verfilzte Narben intensiver auf und rückverfestigen den Boden intensiver. Folge: Höherer Feldaufgang! Der Kraftbedarf ist allerdings auch höher als bei angebauten Geräten.


Indikatoren für eine aggressive Narbenbelüftung sind die Zinkenanzahl/m² und der Zinkendurchmesser. Zum Walzen: Sorgfältiges Walzen beim Saatvorgang oder im Nachgang ist Voraussetzung für hohe Auflaufraten!!!


Beim Durchsaatverfahren werden mittels Scheibenscharen Schlitze in die Grünlandnarbe eingebracht. In diese wird das Saatgut abgelegt und leicht angewalzt. Ist die Narbe verfilzt, muss vorangehend eine mechanische Filzgräserbekämpfung erfolgen, um den Sämlingen Raum zu verschaffen.


Die Gülleübersaat:

Sie steht seit einiger Zeit wieder in der Diskussion. Das Verfahren ist grundsätzlich in Regionen mit 800 bis 1000 mm Jahresniederschlag möglich. Es sollte in der niederschlagsreichen Zeit erfolgen. Je nach Ausbringverfahren kann es verstärkt nach Auflauf der Samen zu Problemen bei der Wurzelentwicklung kommen.


Die Gülle sollte dabei sehr geringe Trockenmassegehalte aufweisen, damit die Samen auf den Boden gelangen. Ein vorheriges Quellen der Samen in Wasser verbessert die Verteilung. Bedenken Sie aber eine mögliche Samenverschleppung auf Nichtzielflächen in Gemischtbetrieben! Je nach Bundesland und Klimaregion werden Ausdauerprüfungen von den Länderdienststellen an verschiedenen Standorten in Praxisschlägen mit hohem Aufwand durchgeführt. Diese fließen dann in die regionalen Empfehlungen ein. Für die Über- bzw. Nachsaat stehen, je nach Bundesland, verschiedene Mischungen zur Verfügung.


Empfehlenswerte Mischungen:

Die Gemenge enthalten frühe, mittlere und späte Sorten, meist bestehend aus Deutschem Weidelgras, das die höchste Konkurrenzkraft und Entwicklungsgeschwindigkeit besitzt. Diese Voraussetzung ist für Nachsaatmischungen unerlässlich!


In Trockengebieten können Sie neben frühen Deutschen Weidelgrassorten auch Knaulgräser einsetzen, da sie relativ trockentolerant sind. Knaulgras muss allerdings früh genutzt werden, da sein Energiegehalt schnell sinkt. Die spätere Etablierung von Deutschem Weidelgras in Knaulgrasbestände kann zudem Probleme be­reiten.


Grundsätzlich sollten Sie sich beim Einkauf von Saatgut nach den länderspezifischen Empfehlungen Ihrer Offizial­beratung richten. Entscheiden Sie sich für eine „billige“, nicht empfohlene Grün­landmischung, kann dies für Sie mit hohen Folgekosten (Ertragsverlust, höherer Nachsaataufwand) verbunden sein.


Billige Sortenmischungen besitzen im Gegensatz zu geprüften oft nicht die Ausdauer. Somit sind unter dem Strich die empfohlenen Mischungen die bessere Wahl. Achten Sie auch auf Ihr Lagermanagement. Grünland-Saatgut ist ca. 1 Jahr bei sachgerechten Bedingungen (kühl, trocken, konstante Luftfeuchte) lagerfähig.

Die Redaktion empfiehlt

top + Ernte 2024: Alle aktuellen Infos und Praxistipps

Wetter, Technik, Getreidemärkte - Das müssen Sie jetzt wissen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.