Viele Anbieter von Boden- und Pflanzenhilfsmitteln versprechen den Landwirten das Blaue vom Himmel. Wenn Sie markige Aussagen hören, wie „über 30% Mehrertrag mit unserem Produkt“ oder „mit diesem Mittel können Sie mehr als die Hälfte an Stickstoff einsparen“, dann ist Skepsis auf jeden Fall angebracht. Fest steht: Die bisherigen Ergebnisse unabhängiger Versuchsansteller zeigen, dass vereinzelt Mehrerträge möglich sind, nach Abzug ihrer Kosten der Einsatz aber nur in wenigen Fällen lohnt.
Die Hersteller sind gefordert, künftig realistischere Angaben zur Wirkung ihrer Produkte zu machen statt – wie vielfach geschehen – aggressiv am Markt aufzutreten. Ein einjähriges Ergebnis auf einem Standort ohne Wiederholung sagt nichts aus. Nur anhand von Exaktversuchen lässt sich die Wirkung sicher beurteilen. Die Beratung ist nach eigenen Angaben bereit, weitere Hilfsmittel zu prüfen, damit sich Landwirte im Präparaten-Dschungel orientieren können.
Für hohe Erträge und gesunde Pflanzen ist in erster Linie „guter Ackerbau“ wichtig. Das fängt bei ausgefeilten Bodenbearbeitungsverfahren an und reicht bis zu ausgeklügelten Pflanzenschutzstrategien. Hilfsstoffe können einen geringen zusätzlichen Nutzen bringen. Oft liegt dieser darin, dass man sich wieder intensiver mit den Beständen auseinandersetzt.