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Sorten und Strategien für die Spätsaat

Lesezeit: 4 Minuten

Spät gesäter Weizen nach Mais oder Rüben bestockt vor Winter nicht mehr. Die Ährendichte ist um 100 bis 150 Ähren/m² deutlich niedriger als bei rechtzeitiger Saat. Dass man selbst mit 600 gedrillten Körnern keine 600 Ähren erreicht, liegt daran, dass der Drillreihenabstand dann etwa 7 cm betragen müsste, um den notwendigen Mindestabstand von 2,5 cm zwischen den Pflanzen einzuhalten. Die Wahl der Sorte und der passenden Saatstärke muss daher sorgfältig bedacht werden.


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Weizen, dessen Nebentriebe bis zum Übergang in den Langtag (Anfang April) nicht mehr als 3 Blätter haben, bildet meist nur einen ährentragenden Haupttrieb. Die Mehrzahl der Nebentriebe wird reduziert. Die Ährendichten liegen meist bei 400 bis 480 Ähren/m². Eine spätsaatgeeignete Sorte sollte über ein hohes Einzelährenpotenzial verfügen, also viele Körner/Ähre ausbilden und ein mittelhohes, stabiles TKG erreichen.


Spät gesäter Weizen hat nicht nur weniger Zeit für die Bestockung und Ährenanlage. Oft hat er auch nicht genug Zeit für die Kornfüllung, vor allem auf Standorten mit hitze- oder trockenheitsbedingt zügiger Abreife. Geeignet für die Spätsaat sind auf Standorten mit schneller Abreife Sorten wie Akteur (E), der trotz seiner Spätreife ausgesprochen hitzeverträglich ist, Cubus (A), JB Asano (A), aber auch Elixer (C) oder nach wie vor Winnetou (C). Auf Standorten mit langsamer Abreife kommen Arktis (E), Julius (A), Linus (A), Patras (A), Primus (A), Inspiration (B), Smaragd (B) oder auch Tobak (B) infrage.


Sorten für die Spätsaat:

Während des Schossens benötigen die spät gesäten Weizenbestände eine ausreichend hohe N-Konzentration in der frühen Schoss­phase, um die Anlage von Ährchen und Blüten für eine hohe Kornzahl/Ähre sicherzustellen. Bei stabilisierten N-Düngern kann man die Startgabe und die 2. N-Gabe zusammenfassen.


Geht spät gesäter Weizen im 2- bis 3-Blattstadium in den Winter, ist vor allem bei Wechselfrösten mit hohen Pflanzenverlusten zu rechnen. Im 2-Blatt sind die Kornvorräte aufgebraucht, und die Pflanze muss sich über die feinen Keimwurzeln versorgen. Reißen diese ab, bevor sie Kronenwurzeln gebildet hat, stirbt die Pflanze. Verlusten durch höhere Saatstärke vorzubeugen, scheitert meist an der zu hohen Konkurrenz zwischen den Pflanzen, die das Ausfrieren noch verschärft. In diesem Fall müssen Sie im Vorfeld bei der Sortenwahl auf Haupttriebtypen setzten, die auch mit sehr niedrigen Ährendichten noch zurechtkommen wie Akteur (E), Arktis (E), JB Asano (A), Linus (A), Patras (A), Oxal (B), Inspiration (B).


Schwierige Saatstärke:

Für Bestände, die vor Winter noch das 3- bis 4-Blattstadium erreichen können, ist die Saatstärke schwieriger zu berechnen. Bleiben Herbst und Winter mild oder beginnt die Vegetation früher als üblich, legen die Nebentriebe noch im Kurztag eine Ähre an. Diese Triebe sind vital genug, um nicht reduziert zu werden. In diesem Fall kann man höhere Ährendichten von 480 bis 600 Ähren/m² anpeilen. Die Saatstärke liegt bei etwa 70 % der Zielährenzahl, da nicht jede Pflanze eine zweite Ähre anlegt. Liegen die Saatkörner aber nur 1 cm zu tief, wird kein oder nur ein schwacher Seitentrieb gebildet.


Für die Saattermine zwischen normaler und Spät­saat eignen sich kornzahlbetonte Korndichtetypen wie Cubus (A), Kometus (A), Tobak (B), Winnetou (C), die eine geringere Bestandesdichte über die Kornzahl je Ähre ausgleichen können oder ährenbetonte Kompensationstypen wie Arktis (E), Inspiration (B), Linus (A), Opal (A).


Muss mit Fusarien gerechnet werden, kommen anfällige Sorten wie Inspiration (B), Smaragd (B), Tobak (B) oder auch Winnetou (C) weniger in Betracht. Weniger anfällig für Fusarien sind Akteur (E), Arktis (E), Cubus (A), Discus (A), Kometus (A), Opal (A) oder Toras (A).


Das Andüngen dieser „halbspäten“ Weizenbestände verlangt etwas Fingerspitzengefühl. Meist ist man geneigt, den dünnen Beständen mehr N zum Starten zu geben, um sie in Schwung zu bringen. Das ist richtig in Beständen, die nur den Haupttrieb beähren oder nach einem langen Winter. Beginnt die Vegetation aber noch im Kurztag im März, bewirkt zu viel N eine Nachbestockung, die keine Ähren bringt. Dann ist es sinnvoller, die Startgabe nicht zu hoch anzusetzen und dafür früher vor dem Schossen nachzudüngen.


Spätsaaten sind im Frühjahr meist blattgesünder, haben aber ein deutlich schwächeres Gewebe. Auch durch den verringerten Wachstumsreglereinsatz ist das Stängelgewebe nicht so stark gefestigt wie in Frühsaaten. Spätinfektionen mit Halmbasiserkrankungen, z. B. Rhizoctonia, dringen leichter und schneller ein. Man muss sie unbedingt kontrollieren und in BBCH 30/31 unterbinden.

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