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Spritzenreinigung - darauf sollten Sie achten!

Lesezeit: 6 Minuten

Der größte Teil der Verschmutzung von Oberflächengewässern ist auf eine nicht sachgemäße Reinigung der Spritze auf dem Hof zurückzuführen. Sicherlich ist es praktisch, die Feldspritze mit dem oft vorhandenen Hochdruckreiniger auf dem Hof zu reinigen. Aber das verschmutzte Wasser gelangt so direkt über die Kanalisation in die Kläranlage und belastet den Naturhaushalt. Nur auf der behandelten Fläche reinigen Damit hier überhaupt keine Probleme entstehen können, sollte die Reinigung der Spritze oder des Sprühgerätes grundsätzlich auf der behandelten Fläche erfolgen. Die Reinigung der Spritze lässt sich optimieren, wenn man die nachfolgenden Punkte beachtet. Grundsätzlich sollte nur soviel Spritzbrühe angesetzt werden, wie tatsächlich für die Behandlung der Fläche benötigt wird. Dies setzt besonders in kleinstrukturierten Regionen die genaue Kenntnis der Schlaggrößen voraus. Ebenso sollte der Anwender die Befüllstandsanzeiger seiner Spritze genau kontrollieren. Bei mechanischen Systemen ist darauf zu achten, dass eine genaue Skalierung dauerhaft am Fass angebracht ist. Bei elektronischen Systemen kann bequem die Literanzahl vom Bordcomputer abgelesen werden. Muss die Spritzung beispielsweise witterungsbedingt unterbrochen werden, top Ackerbau 86 top agrar 3/2004 sollte darauf geachtet werden, dass alle flüssigkeitsführenden Teile wie Pumpe, Armaturen, Filter, Leitungen und Düsen vor Beendigung der Spritzung mit Klarwasser aus dem Zusatzbehälter gespült werden. Ziel hierbei ist es ein Absetzen des Pflanzenschutzmittels und daraus resultierende, hartnäckige Ablagerungen zu vermeiden. Spritzleitungen, die als Ringleitung ausgeführt sind, vermeiden diese Ablagerungen in den Leitungen, da die Flüssigkeit ständig in Bewegung ist. Dies kann von Vorteil sein, wenn häufiger der Standort gewechselt werden muss. Vor Wiederantritt der Spritzung muss auf eine ausreichende Durchmischung der Spritzbrühe durch das Rührwerk geachtet werden. Die Spritze sollte bis auf die technische Restmenge leergefahren werden. Kurz vor Ende der Spritzung kann das Rührwerk abgeschaltet werden. Auf diese Weise wird die Restmenge minimiert und das lästige Aufschäumen, das bei einigen Präparaten zu Behandlungsfehlern führen kann, wird vermieden. Bei kleineren Flächen sollten Sie auch die Randkeile zuerst behandeln, um dann die letzte Bahn mit allen Teilbreiten behandeln zu können. Die unvermeidbare technische Restmenge wird am Ende der Spritzung mit Frischwasser mindestens im Verhältnis 1:10 verdünnt. Bei neueren Geräten steht ein Frischwassertank (10% des Tankvolumens) zur Verfügung, bei älteren Geräten muss das Wasser in Kanistern mitgeführt werden. Soll eine Feldspritze mit einem Wassertank nachgerüstet werden, ist darauf zu achten, dass das Wasser auch über Saugfilter, Pumpe und Armatur zur Innenreinigungsdüse im Behälter fließt. Die verdünnte Brühe muss nun über das Rührwerk umgepumpt und anschließend auf einem unbehandelten Teilstück ausgebracht werden. Nach der Ausbringung der verdünnten Brühe sollte das Fass auf jeden Fall auf seine Sauberkeit kontrolliert werden. Pflanzenschäden vermeiden Eine sorgfältige Reinigung ist aber nicht nur aus umweltpolitischen Gesichtspunkten entscheidend. Besonders bei der Anwendung bestimmter Produktgruppen sollte größte Sorgfalt auf die Spritzenreinigung verwendet werden, um Pflanzenschäden zu vermeiden. Je nach Gefährdungspotenzial der eingesetzten Mittel für nachfolgend zu behandelnde Kulturen, ist das genaue Reinigen der Filter und der Düsen durchzuführen. Dies ist z. B. der Fall, wenn nach der Ausbringung von Sulfonylharnstoffen eine Behandlung in Raps, Zuckerrüben, Leguminosen oder Mais durchgeführt werden soll. Ebenfalls kritisch wird es beim Spritzen von Mais Spritzenreinigung darauf sollten Sie achten! Aus Umweltgründen und um Pflanzenschäden durch Mittelreste zu vermeiden, ist sorgfältiges Reinigen der Feldspritze unumgänglich. Harald Kramer, Pflanzenschutzamt Münster, informiert. Durch unsachgemäße oder fehlende Reinigung der Feldspritze können derartige Schäden entstehen. Fotos: Raiser topund Getreide, wenn vorher entsprechende Gräserherbizide eingesetzt wurden. Die Reinigung der Spritze sollte hierbei mit speziellen Präparaten unterstützt werden. Geeignet hierfür sind Spezialprodukte wie z. B. All Clear Extra (0,5 %ig), Agro Clean (1 %ig) oder Agroquick (2 %ig). Alternativ hierzu können auch alkalische Melkmaschinenreiniger wie P3 asepto flüssig (0,5 %ig), P3 trital (0,5%ig), Calgonit DA (0,5 %ig) eingesetzt werden. Diese sind jedoch nur geeignet, wenn vorher Sulfonylharnstoffe angewandt wurden. Gute Ergebnisse lassen sich auch mit einer 0,2 %igen Lösung Salmiakgeist 25 erzielen, die sicherlich eine kostengünstige Alternative zu den am Markt befindlichen Spezialpräparaten darstellt. Beim Einsatz von Reinigungsmitteln sollte die Reinigung in Etappen durchgeführt werden. Neben der Einwirkzeit der Reinigungsmittel ist auch das Reinigen auf zwei bis drei Durchgänge aufzuteilen. Untersuchungen haben bestätigt, dass dadurch der Reinigungserfolg deutlich erhöht werden kann. Wichtig ist auch, dass das Mittel über die Einwirkzeit im gesamten System zirkuliert, um eventuelle Ablagerungen sicher zu lösen. Tank und Gestänge auch außen reinigen Für die nachfolgende Außenreinigung stehen prinzipiell zwei Verfahren zur Verfügung. Die Waschbürste, vielfach in der Praxis an den Geräten angebracht, erfordert einigen zeitlichen Aufwand, erreicht aber einen guten Reinigungsgrad. Als Alternative zur Waschbürste kann eineSpritzpistole verwendet werden. Beide Systeme können direkt an die Armatur angeschlossen werden. Die Gerätehersteller setzen zunehmend auf eine Reinigung durch einen auf der Spritze mitgeführten Hochdruckreiniger. Hierbei kann der Anwender über eine entsprechende Hochdruckpumpe und Spritzlanze mit dem mitgeführten Klarwasser die Feldspritze bequem von außen reinigen. Wegen des geringeren Zeitbedarfs im Vergleich zur Waschbürste wird sich dieses System sicherlich in der Praxis durchsetzen. Die Geräte müssen erfahrungsgemäß nicht nach jeder Spritzung von außen gereinigt werden. Dann ist aber zu beachten, dass nicht gereinigte Spritzen immer unter Dach abgestellt werden müssen. Sonst könnten anhaftende Pflanzenschutzmittelreste durch Regen abgespült werden und auf nicht befestigten Flächen versickern oder durch den Hofablauf in die Kanalisation gelangen. Besser ist es natürlich, das Gerät sofort auf dem Feld zu reinigen und ein Antrocknen der Spritzbrühe zu vermeiden. Aber nicht nur deshalb sollte die Spritze möglichst unter Dach abgestellt werden. Ein positiver Effekt zeigt sich bei den Zuleitungen und elektrischen Kabeln, da hier nicht immer eine UV-Beständigkeit des Materials vorliegt. Durch den Schutz lässt sich die Lebensdauer der Leitungen deutlich erhöhen. Weniger Verschmutzung durch Injektordüsen Auch die vielfach bewährten Injektordüsen tragen erheblich dazu bei, die äußerliche Verschmutzung von Spritz- und Sprühgeräten zu reduzieren. Wird schon während der Applikation weniger Spritznebel erzeugt, reduziert sich dadurch nicht nur die Abdrift, auch die Kontamination der Spritze und des Schleppers wird deutlich geringer. Ebenso lässt sich durch die Verwendung dieser Technik die Umweltbelastung reduzieren und Schäden an Nachbarkulturen vermeiden. Welche Düse für welches Mittel in den entsprechenden Regionen die richtige ist, kann in dem ständig aktualisierten Verzeichnis der Verlustmindernden Geräte bei der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft oder den entsprechenden Pflanzenschutzdiensten der Länder nachgefragt werden. top Ackerbau 88 top agrar 3/2004 und Getreide, wenn vorher entsprechende

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