Der Ertragsanstieg bei Wintergetreide ist in den letzten Jahren sehr gering gewesen. Daran mag vorrangig der Klimawandel schuld sein. Der Züchtungsfortschritt ist jedoch bei Wintergetreide in den letzten Jahren nur sehr verhalten. Die Züchter bemängeln den hohen Nachbauumfang, denn dadurch steht kaum Geld für neue Züchtungsoffensiven zur Verfügung. Hybriden können hier Abhilfe schaffen. Bei Mais und Rüben dominiert die Hybridzüchtung seit Jahren und garantiert hohe Umsätze für die Züchterhäuser. Auch bei Raps haben die Züchter aus diesem Grund die Linienzüchtung eingestellt, obwohl die Linien den Hybriden auf vielen Standorten ebenbürtig waren.
Bei Gerste deutet sich nun eine vergleichbare Entwicklung an. Aller-dings bietet bislang nur die Firma Syngenta Hybriden an. Weitere Züchter werden jedoch bald folgen. Die derzeitigen Leistungen der Hybridsorten sind jedoch noch nicht überzeugend. Der notwendige Mehrertrag wird meist nicht erzielt. Zudem haben die Sorten auch noch einige Mängel wie Ährenknicken oder Neigung zu Auswinterung. Der Anbau von Hybridgerste sollte daher weiter nur mit Augenmaß erfolgen. Dr. Lehrke