Problemflächen mit Ackerfuchsschwanz, auf denen auch das Herbizid Atlantis WG nicht mehr ordentlich wirkt, nehmen stark zu. Letztlich ist jetzt der Punkt erreicht, an dem man die rosarote Brille abnehmen muss. Industrie, Handel, die Beratung und auch die Landwirte müssen sich endlich eingestehen, dass sich das verschärfende Ackerfuchsschwanz-Problem mit Herbiziden allein nicht lösen lässt.
Ist das Kind auf Problemflächen bereits in den Brunnen gefallen, bringen Spritzempfehlungen diverser Wunderheiler selten eine kurzfristige, keinesfalls aber eine nachhaltige Lösung. Wir müssen uns wieder verstärkt auf den reinen Ackerbau besinnen.
Glücklicherweise gibt es derzeit aber auch noch Flächen, auf denen die Fuchsschwanzbekämpfung nach wie vor funktioniert. Die Betonung liegt hier aber auf dem Wörtchen „noch“. Gefordert ist jetzt zwingend ein anderer Ansatz. Das Verschieben der Saatzeit nach hinten ist eine wirkungsvolle, sichere Option gegen starken Besatz, das zeigen unsere Versuchsergebnisse deutlich. Auf Fuchsschwanzflächen haben Frühsaaten definitiv nichts verloren!
Sicherlich birgt eine späte Saat Risiken und ist nicht in jedem Jahr möglich. Falls Ihnen die Witterung doch einen Strich durch die Rechnung macht, empfiehlt es sich aber dringend, auch den Anbau von Sommerungen in Betracht zu ziehen.
Einige Betriebe haben bereits ihre Drillkapazität aufgestockt, wollen feste Fahrgassen anlegen und beschäftigen sich mit dem Zwischenfruchtanbau, um späte Saattermine auch bei schwierigen Witterungs-bedingungen besser realisieren zu können. Von vornherein aber zu sagen, „das geht alles nicht“, ist sicherlich der falsche Weg!