Pflanzenschutzmittel sind künstliche, chemische Substanzen, die bereits in kleinsten Mengen eine hohe biologische Aktivität entfalten. Moderne Herbizide sind z. B. bereits mit wenigen Gramm Wirkstoff pro Hektar in der Lage, die standortspezifische Unkrautflora erfolgreich zu kontrollieren.
Die Mittel sollen aber nur gegen die vorgesehenen Zielorganismen wie Schadpilze, Schädlinge und Unkräuter wirken. Außerhalb der Ackerfläche sollen sie keinerlei Effekte anrichten, auch keine Rückstände in Oberflächengewässern oder Grundwasser hinterlassen.
Aus technischer Sicht wäre es daher erforderlich, dass quasi jedes Molekül eines Pflanzenschutzmittels nur dorthin gelangt, wo es tatsächlich wirken soll. Nach erledigter Aufgabe sollte das Bodenleben das Mittel dann vollständig in seine unwirksamen und damit unschädlichen Grundsubstanzen abbauen.
Diese Idealvorstellung ist aber leider nicht realisierbar. Wir produzieren permanent in allen Bereichen synthetische Substanzen, die unsere Umwelt belasten. Die Vorstellung, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz keine unerwünschten Nebeneffekte verursachen dürfte, ist daher ein illusorischer Wunsch.
Mittlerweile gibt es aber eine praxisgerechte, geprüfte Methode, mit der sich z. B. das Runoff-Risiko von Ackerflächen ermitteln lässt. Das kann dazu beitragen, die Gewässerbelastung durch Abschwemmung und Erosion zu verringern. Die Anbauverfahren lassen sich entsprechend weiter optimieren. Die Landwirtschaft kann dies aber nicht allein leisten. Im Sinne des Gemeinwohls ist sie auf die Unterstützung einer guten Fachberatung angewiesen.