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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Standpunkt - Soja: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Lesezeit: 3 Minuten

Es mag sein, dass in einigen Gebieten mit engen Maisfruchtfolgen der Anbau von Sojabohnen künftig vom Greening profitiert. In den meisten Fällen wird eine starke Flächenausdehnung aber unabhängig davon stattfinden. Wäre es umgekehrt, würde die Soja über den Status einer Nischenkultur wohl kaum hinauskommen. Denn selbst im vorzüglichen Rheingraben hat der Greening-Sojaanbau einen Bremsklotz: Nach Körnerleguminosen muss im Herbst eine Hauptkultur, wie z. B. Wintergetreide, oder eine Winterzwischenfrucht folgen. Damit möchte man das Risiko einer Nitrat-Verlagerung vermeiden. Doch die Gefahr ist bei Sojabohnen gering. Aus ihren Ernterückständen wird der Stickstoff später mineralisiert als z. B. nach Erbsen, deren Ernte oft zwei Monate früher stattfindet. Zudem ist die Nachlieferung nicht sehr hoch, da ihre Stroh und Wurzelreste ein weiteres C/N-Verhältnis haben. Zur Ernte ist die Pflanze nahezu N-leer und die N-­fixierenden Knöllchenbakterien spätestens zu Beginn des Blattabwurfes größtenteils abgestorben.


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Losgelöst von den Greening-Soja­flächen ist das Anbaupotenzial groß. Der Hauptkonkurrent ist Spätsaatweizen nach Körnermais, der in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen zusammen über 100 000 ha ausmacht. Weil die Erträge von Spätsaatweizen oft schwanken und auf leichten Böden häufig enttäuschen, sind diese Flächen eine Chance für die Soja!


Die Hanglagenauflage bei Soja-bohnen nach Mais schränkt das Flächenpotenzial dagegen ein. Denn sie verbietet das Pflügen. Dies trifft speziell die südlichen Hügellandmaisgebiete in den drei genan­n­ten Bundesländern. Es ist nicht nachvollziehbar, warum eine im April gesäte Sojabohne eine spätere Boden­bedeckung haben soll als ein Novemberweizen.


Wegen des hohen Produktpreises lässt sich mit Soja ein erheblicher Hebeleffekt durch Ertragssteigerungen erzielen. Bereits 10 % Mehrertrag können die Hektarerlöse um 120 bis 150 € steigern. Während Raps stärker unter dem Verfall der Ölpreise leidet, wird der Sojapreis durch die anhaltend zunehmende Nachfrage nach pflanzlichem Eiweiß weltweit selbst nach Rekordernten nach unten abgefedert. Preisschwächen auf dem Eiweißsektor, die immer seltener auftreten, führen bei den Konkurrenz-Leguminosen regelmäßig zu stärker fallenden Preisen als beim Sojaeiweiß.


Verbessern lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit vor allem durch neue Verarbeitungsanlagen (z. B. Toasten) jenseits einer 100 000 t-Jahreskapazität und wenn bestehende Ölmühlen eine GVO-freie Schiene aufbauen.


Die meisten Betriebe mit Sojabohnen in der Fruchtfolge sehen den Anbau völlig ideologiefrei. Auch bewerten die Landwirte sie keinesfalls als Extensivkultur. Das Interesse an der Sojabohne wird künftig noch zunehmen, weil sich die Anbauer bei dieser Weltkultur am ehesten schnelle Ertragssteigerungen durch verbesserte Anbautechnik versprechen.

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