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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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„Stoppeln mulchen sichert Ertrag“

Lesezeit: 3 Minuten

„Vor zwei Jahren brach bei uns der Maisertrag wegen Blattkrankheitsbefall erstmals spürbar ein“, erklärt Landwirt Eckhard Clausen aus Gammelby in Schleswig-Holstein. Weil Ernterückstände als Infektionsquelle eine zentrale Rolle spielen, hat sich der Landwirt entschieden, die Stoppeln künftig zu zerkleinern. Damit will er die Rotte fördern, um den Krankheitserregern die Wachstumsgrundlage zu entziehen. Sinkt der Krankheitsdruck, werden sich die Erträge zügig erholen, so seine Hoffnung.


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„Unzerkleinerte, etwa 30 cm lange Stoppeln, die von vielen Erregern besiedelt werden, lassen sich schlecht unterpflügen“, erklärt der Landwirt. Einige Stoppeln liegen zudem oben auf dem Boden und werden nach zwei Jahren kaum verrottet wieder an die Oberfläche gedreht. Somit bleiben sie infektiös. Bei pflugloser Bestellung verschlechtert sich die Situation noch. Neben mehr Blattkrankheiten erhöht dies auch den Fusariumdruck.


Eckhard Clausen ist Geschäftsführer der Agrarservice Eckernförder Bucht OHG, die für drei Betriebe rund 1 700 ha bewirtschaftet. Die Flächen mit 30er Sand- bis 60er Lehmböden liegen im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins. Wegen der Vergrößerung der Biogasanlage baut er Mais auf mittlerweile 50 % der Flächen an. Die andere Hälfte bestellt er mit Marktfrüchten, wie Winterweizen, Wintergerste, Raps, Roggen-GPS und Rüben. Seit Bestehen der Gesellschaft hat sich der Maisanteil in der Fruchtfolge kontinuierlich erhöht.


Der Maisertrag erreicht bei Clausen in Normaljahren 44 t/ha bei 32 % TS. „In 2011 sackte der Ertrag wegen der schnellen, massiven Infektion um 10 bis 15 % ab“, berichtet er. Nach der Blüte waren die Bestände noch grün, dann trockneten die Blätter trotz Niederschlägen im September schlagartig ab. Selbst gesunde Sorten, wie z. B. Ronaldinio, der in der Region weit verbreitet ist, waren betroffen.“


Der Mulcher macht’s:

Für die Stoppelzerkleinerung setzt Clausen auf einen Mulcher. Kurzscheiben-egge und Grubber kamen für ihn nicht infrage, weil diese den Boden zwar gut einebnen, die Stoppeln aber nicht zerstören. Seine Kombination (Müthing) besteht aus einem 2,80 m breiten Front- und 4,20 m breiten Heckmulcher. Das Gerät arbeitet mit Hammerschlegeln, die sich gegenläufig zur Fahrtrichtung drehen und den Häckselstrom zusätzlich durch zwei Kurzhäckselleisten leiten. Weil der Mulcher plattgefahrene Stoppeln kaum erfasst, läuft die Kombi direkt nach dem Maishäcksler.


Wichtig beim Einsatz ist es, regelmäßig Steine vom Acker zu sammeln. Denn diese können sich zu gefährlichen Geschossen entwickeln. Zusätzlich sichert er seinen Schlepper gegen fliegende Steine ab. Damit sich Verschleiß und Reparaturen in Grenzen halten, sollten die Schlegel keinesfalls in den Boden greifen.


Erste Erfolge:

Der Mulcher schneidet die Stoppeln in 3 bis 4 cm lange Stücke und spleißt sie teils auch auf. Die Rückstände pflügt Clausen in der Regel im Frühjahr unter. Die besseren, schweren Böden pflügt er im Herbst. Erste Erfolge der Zerkleinerung konnte er bereits beobachten: Bei der Maissaat im Frühjahr zeigte sich der beginnende Rotteprozess.


„Das Mulchen kostet etwa 30 € je ha, was dem Gegenwert von 1 t Mais entspricht“, so Clausen. Die Ertragszuwächse durch weniger Krankheiten werden voraussichtlich höher ausfallen, sodass sich die Maßnahme aus seiner Sicht lohnt. Zudem spart er durch das Mulchen einen Stoppelbearbeitungsgang ein.


Dr. Ute Kropf/Matthias Bröker

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