Bundesweit knickten bei den orkanartigen Böen um Mitte September mindestens 29000 ha Mais ab. In den Niederlanden traten Schäden auf rund 1200 ha auf – diese aktuellen Zahlen gab kürzlich die Vereinigte Hagelversicherung bekannt. Den Schaden beziffert die Versicherung auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Stark betroffen ist der Nordwesten Deutschlands (siehe Karte). Vor allem entlang der deutsch-niederländischen Grenze lagen die Maispflanzen platt am Boden. Windstärken von 11 bis 12 traten zudem insbesondere an der Nordseeküste auf. In Baden-Württemberg begrenzte sich der Schaden auf einzelne Schläge.
Die Ernte des abgeknickten, fast erntereifen Maises erfolgte mit reihenunabhängigen Gebissen oft wenige Tage nach der Verwüstung. Wegen eher niedriger Temperaturen setzte Fäulnis nicht sofort ein. Auch wenn die Bestände teils nur von einer Richtung gehäckselt wurden, ließen sich Verluste nicht ganz vermeiden. Bei weit unten abgebrochenen Pflanzen blieben einige Blätter und Kolben auf dem Acker zurück.
Als erstes gingen eher dick gesäte Bestände (mehr als 10 bis 11 Pflanzen/m2) mit dünnen Stängeln ins Lager. Gleiches gilt für großrahmige, massenwüchsige Sorten mit hohem Kolbenansatz und später Reifezahl (FAO 260 und höher).
Instabil waren einige Maisbestände aber auch aufgrund von Maiszünslerschäden. „An vielen Knickstellen konnten wir deutlich die Fraßgänge von Zünslerlarven feststellen“, erklärt Ferenc Kornis, Berater bei der N.U. Agrar GmbH. Oft traten weitere typische Symptome auf, wie Bohrmehl an den Ein- und Austrittslöchern sowie in den Blattachseln der Pflanzen.
Das Zünslerproblem, so der Berater, tritt mittlerweile fast flächendeckend auf und wird oft noch unterschätzt. „Um den Schädling in den Griff zu bekommen, sollte jeder die Maisstoppeln nach der Ernte bestmöglich zerkleinern“, empfiehlt er. Denn das nimmt den Larven die Überwinterungsmöglichkeit. Zudem sollten die Hersteller schnellstmöglich Maisgebisse anbieten, welche die Maisstoppeln während der Ernte zerkleinern können. Dass die Zeit drängt, zeigen zunehmende Extremwetterlagen wie in diesem Jahr.