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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Tipps zur Maisaussaat 2004

Lesezeit: 7 Minuten

Empfehlungen zu Bodenbearbeitung, Sortenwahl, Saatstärken und -zeiten gibt Dr. Laurenz, LK Nordrhein-Westfalen. Wie wird der Sommer 2004? Trocken und heiß wie 2003 oder nass wie 2002? Wie soll man sich auf die Ausat 2004 vorbereiten, um den Schaden durch Witterungsextreme gering zu halten, gleichzeitig aber das Ertragspotenzial guter Maisjahre auszuschöpfen. Beeinflussen können Sie dies durch Sortenwahl, Bodenbearbeitung, Saatzeit und Saatstärke. Ertragsverluste durch Wassermangel vorbeugen Wassermangel ist im Mittel der Jahre mit Abstand die Hauptursache für unbefriedigend niedrige Erträge. Je niedriger die zu erwartenden Sommerniederschläge sind, umso mehr muss die Winterfeuchtigkeit geschont werden. Das gelingt durch Pflugverzicht vor Mais und nur 5 bis 8 cm flache, wasserschonende Bearbeitung im April. Hierdurch wird eine gute kapillare Verzahnung der Krume mit dem Unterboden sichergestellt. Sie ist notwendig, damit die Krume für die Nährstoffaufnahme möglichst lange feucht bleibt. Genauso wichtig ist eine funktionierende Vernetzung der Grobporen von der Krume in tiefere Unterbodenschichten. Mais mit seinen dicken Wurzeln braucht diese durchgehenden Makroporen. Sonst wird der Wurzeltiefgang schon im Bereich der Pflugsohlen ausgebremst. Nach mehrjähriger pflugloser Bearbeitung verbessert sich der Anteil der Makroporen, Regenwurmgänge und alten Wurzelkanäle. Mit deren Hilfe können die Maiswurzeln in den Unterboden vordringen und das Wasser aus tiefen Schichten nutzen. Auf leichteren Böden muss man aber aufpassen, dass sich im unteren Krumenbereich keine steinharte, wurzelbremsende Schicht bildet. Das sollten Sie mit dem Spaten oder der Bodensonde regelmäßig überprüfen. Wie reagieren die Sorten? Der Klimawandel erlaubt heute den Anbau von mindestens 10 bis 20 Reifeeinheiten später reifender Sorten als noch vor 20 Jahren. Obwohl das Ertragspotenzial späterer Sorten tendenziell höher ist, sollte man nicht der Versuchung unterliegen, zu spätreife Sorten anzubauen. Im nordwestdeutschen Raum war mehrere Jahre hintereinander eine Prüfung auf Dürretoleranz nicht möglich. Erst 2003 gab es wieder einen für den Mais zu trockenen Sommer. Massenwüchsige, großrahmige Sorten hatten es besonders schwer, mit Hitze und Dürre fertig zu werden. Die in günstigen Jahren vorteilhafte üppige Assimilationsfläche wirkte als gefährliche Verdunstungsfläche. Kürzere, weniger massenwüchsige Sorten mit vital grünem Blattapparat (z. B. Domenico, Banguy, Rivaldo) kamen deutlich besser zurecht. Großrahmige Sorten werden ungerecht beurteilt, wenn man sie grundsätzlich als weniger dürretolerant bezeichnet. Zu häufig haben diese Sorten in den Landessortenversuchen unter zu hoher Bestandesdichte von deutlich über acht Pflanzen/m2 gelitten. Handelte es sich um eine spät blühende Sorte, kam nach 2003 ein weiterer Nachteil hinzu: Spätblüher waren stärker von der Trockenheit betroffen. In anderen Jahren kann es je nach Zeitpunkt der Trockenperiode auch umgekehrt sein. Unter Berücksichtigung der vorgenannten Hinweise ist eine Beurteilung der sortenspezifischen Trockentoleranz aus dem Extremjahr 2003 schwierig und mit Vorsicht zu nutzen. Aus den Beobachtungen auf trockenen und ausreichend mit Wasser versorgten Körnermaisversuchen in Nordwestdeutschland (NRW und Niedersachsen) ergeben sich tendenziell Hinweise auf die bessere Dürreverträglichkeit folgender Sorten: Nescio, Companero, Caruso, Domenico, Pernel, Ecrin, PR39G12, PR 39T84, Lukas LG 23 26, Lupus LG 32 32, Banguy, Rivaldo, Delitop, Korneli, Sileno und Arobase. Unter der Trockenheit litten besonders: Viborg, Symphony, Librando, Spider, Barbados, Fuxxol, Oreal, Eurostar, Montello, Andino, Mikis, Ignacio und Hexxer. In den Landessortenversuchen mit unterdurchschnittlicher Bestandesdichte zwischen 8 und 9 Pflanzen/m2 wurden die Erträge der zunächst als dürempfindlich bezeichneten Sorten Fuxxol, Ignacio, Eurostar, Mikis und Barbados deutlich besser. Das ist ein Hinweis darauf, dass bei diesen Sorten Trockenschäden durch zu hohe Bestandesdichte in den Sortenversuchen verstärkt wurden. Optimale Bestandesdichte wählen Je größer das Dürrerisiko, um so niedriger die Bestandesdichte. Dieser Grundsatz ist jedem Maisanbauer bekannt. Mit ca. 6 7 Pflanzen/m2 bei massenwüchsigen und 8 Pflanzen/m2 bei kürzeren Sorten sucht man Ertragssicherheit für trockene Sommer. Dabei wird bewusst auf Mehrerträge verzichtet, die mit höheren Bestandesdichten in niederschlagsreichen Sommern möglich wären. Der Ertragsverlust durch niedrige Bestandesdichte bei ausreichender Feuchte ist um so niedriger, je besser eine Sorte große, schwere Kolben ausbilden kann. Der Ertragsverlust ist um so höher, je kleiner die Kolben genetisch bedingt bleiben, trotz gutem Wasserangebot. Welche Sorten die Anlage für ein höheres Kolbengewicht haben und bei niedriger Bestandesdichte hohe Erträge liefern, lässt sich aus den Landessortenversuchen Körnermais in Nordwestdeutschland ableiten. Hier werden im Mittel Versuche mit Pflanzenzahlen zwischen 8 und 10 angelegt: Silomaisanbauer können die folgenden Aussagen zum Körnermaisertrag auf den Stärkeertrag oder Stärkegehalt übertragen. Der Einfluss der Bestandesdichte auf die Sortenleistung ist in Übersicht 1 beispielhaft an den Sorten A (PR 39G12) und B (Baiano) dargestellt. 2003 gab es in Nordwest-Deutschland Versuche mit im Mittel nur 8,4 Pflanzen/m2, aber auch mit 10 Pflanzen/m2. Auf Trockenstandorten wurden ebenso häufig niedrige wie hohe Bestandesdichten gewählt wie auf besseren Böden. Jeder Punkt in Übersicht 1 stammt aus einem anderen Landessortenversuch. Bei 8,4 Pflanzen/m2 war Sorte A gut 10 Prozent besser als Sorte B. Bei 9,5 Pflanzen/ m2 waren beide Sorten praktisch gleich. Das Bestandesdichte-Optimum lag bei Sorte A mit genetischer Anlage zu schwererem Kolben bei ca. 8 Pflanzen/m2, bei der kleinkolbigeren Sorte B bei gut 9 Pflanzen/m2, unabhängig von der Wasserversorgung. Das Beispiel zeigt, wie wichtig die Wahl der sortenspezifisch optimalen Bestandesdichte ist. Schnell lassen sich mit dieser Kenntnis 50 bis 100 E pro Hektar mehr verdienen. Der Mehrverdienst entsteht bei Sorte A durch höhere Erträge und Saatguteinsparung, bei Sorte B durch höhere Erträge als Folge tendenziell höherer Ausatdichten, die Ertragsausfälle durch zu dünnen Stand vorbeugen. Wie sind die Maissorten einzustufen? In den Übersichten 2 und 3 ist die Reaktion von frühen und mittelfrühen Sorten auf unterschiedliche Bestandesdichten in den Landessortenversuchen Körnermais 2003 aus Nordwest-Deutschland zusammenfassend dargestellt. Ist der orangene Balken länger als der rotbraune, brachten überdurchschnittliche Bestandesdichten für diese Sorte Vorteile. Im umgekehrten Fall waren niedrige Bestandesdichten vorteilhafter. Tendenziell decken sich die Aussagen über den Bestandesdichtenanspruch der Sorten, ermittelt aus den Landessortenversuchen, mit den Ergebnissen extra angelegter sortenspezifischer Bestandesdichteversuche. Relativ kleinkolbige Sorten wie z. B. Pernel, Ecrin, Domenico oder Banguy kommen auch in Dürrejahr 2003 nur bei relativ hohen Bestandesdichten ab 9 Pflanzen/m2 auf überdurchschnittliche Kornerträge. Sorten mit der Anlage zu schwereren Kolben wie z. B. PR 39G12, Fuxxol, Baxxos, PR 39T84, Lambada, Sileno und Arobase bringen schon bei ca. 8 bis 8,5 Pflanzen/m2 überdurchschnittliche Kornerträge. Die in den Übersichten 2 und 3 dargestellte Sortenrektion auf unterschiedliche Bestandesdichten war bei den mindestens zweijährig geprüften Sorten auch im feuchten Jahr 2002 feststellbar, so dass sich die Aussagen für Körnermais tendenziell verallgemeinern lassen. Nur bei den Sorten Lukas und Andino aus dem mittelfrühen Sortiment war die positive Reaktion auf höhere Bestandesdichten 2003 deutlich stärker ausgeprägt als 2002. Bei diesen Sorten sollte die Ausatdichte entgegen dem Trend aus 2003 nicht zu hoch gewählt werden. Bei der Saat muss man in der Regel etwa 0,5 Körner/m2 höhere Saatdichten wählen, um die gewünschte Bestandesdichte zu bekommen. Wie früh säen? Je höher die Gefahr von Trockenschäden, umso wichtiger wird eine frühe Ausat. Nach frühen Ausaten bleiben die Maispflanzen kleiner, vergeuden weniger Wasser über die Blätter, konzentrieren sich mehr auf die Kolbenbildung, blühen früher und beginnen früher mit der Kolbenbildung, wenn die Wahrscheinlichkeit von Dürrestress geringer ist. Wer jedoch zu früh sät, kann durch Spätfröste (Eisheiligen) bestraft werden. Extrem frühe Satermine vor dem 18./20. April bergen einerseits das Risiko in sich, dass sich der Mais bis zu den Eisheiligen zu weit entwickelt und deshalb erfrieren könnte. Andererseits besteht bei extremen Frühsaaten die Gefahr, dass der Keimling bei nachfolgend mehrwöchig kühler Witterung geschädigt wird, mit der Folge unbefriedigender Feldaufgänge. Auf spätfrostgefährdeten, anmoorigen Standorten sollte der Mais wegen des Spätfrostrisikos möglichst nicht vor dem 1. Mai gelegt werden. Ist es um den 20. April warm, sollte man auf Mineralböden aus den oben genannten Gründen keinen Tag verschenken, vorausgesetzt, der Boden ist gut abgetrocknet und erlaubt eine reibungslose Saat. Wer im April eine Woche Saatzeit mit Temperaturen über 20 Grad verschenkt, muss damit rechnen, dass der Mais im Herbst ein bis zwei Wochen später reif wird.

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