Der Stumpfblättrige Ampfer ist das Alptraum-Unkraut vieler Grünlandbetriebe. Einmal eingewandert in die Bestände, wird man ihn kaum wieder los. Dafür sorgen seine tiefe Pfahlwurzel und sein enormes Samenpotenzial. Extensivierungsprogramme und die Richtlinien des Öko-Landbaus verhindern auf vielen Betrieben eine chemische Bekämpfung. Ihnen bleibt nur der arbeitsaufwendige Ampferstecher als Alternative.
Die Schweizer haben nun eine neue, chemiefreie Methode entwickelt. Sie rücken dem Ampfer mit einem handelsüblichen Heißwasser-Hochdruckreiniger zuleibe. Dabei werden die oberen 15 cm der Wurzel auf 80 °C erhitzt, sodass die Pflanze abstirbt. Die Lanze des Hochdruckreinigers, die mit einer Rotationsdüse (Dreckfräser) ausgestattet ist, bringt das heiße Wasser an den oberen Wurzelteil. Dazu wird die Lanze senkrecht über die Pflanze gehalten und die Rotationsdüse auf dem Boden aufgesetzt, beschreibt Dr. Roy Latsch von der Schweizer Forschungseinrichtung Agroscope in Reckenholz-Tänikon das Verfahren im Fachmagazin „Landfreund“. Die Düse wird je nach Größe der Ampferpflanze ca. 10 bis 15 Sekunden um die Austriebstelle der Blätter herumgeführt und dabei immer wieder auf dem Boden aufgesetzt. Die rotierende Bewegung bewirkt, dass der heiße Wasserstrahl die Bodenstruktur um die Wurzel herum zerstört. Es bleibt eine heiße Schlammpackung um die Wurzel erhalten, und das Wasser fließt nur sehr langsam ab. Die Hitze kann auf die Wurzel einwirken und sie abtöten. Bei der relativ kurzen Behandlungszeit von ca. 12 Sekunden lassen sich 2 bis 3 Pflanzen pro Minute, das sind 120 bis 180 Pflanzen pro Stunde, bekämpfen. Damit ist der Hochdruckreiniger doppelt so schlagkräftig wie der Ampferstecher. Weitere Infos und ein Video unter www.blacke.ch