Zurzeit ist Carbon Farming – eine Bewirtschaftungsform, die Kohlenstoff langfristig im Boden binden soll – in aller Munde. Könnte doch z.B. der Handel mit CO2-Zertifikaten künftig eine neue Einkommensquelle sein. Denn aufgrund des geänderten Klimaschutzgesetzes will die Bundesregierung die CO2-Emissionen schneller senken als bislang geplant. Bereits bis 2030 soll 65% weniger CO2 (statt 55%) gegenüber dem Bezugsjahr 1990 emittiert werden. Die Klimaneutralität will man nun 2045 (statt 2050) erreichen.
Um diese Ziele zu erreichen, hat die Bundesregierung am 23. Juni ein Sofortprogramm von 8 Mrd. € beschlossen. Damit will sie die Dekarbonisierung der Industrie, grünen Wasserstoff, energetische Gebäudesanierung, klimafreundliche Mobilität sowie nachhaltige Wald- und Landwirtschaft fördern.
Debatte zur Rolle der Landwirtschaft
Wie landwirtschaftliche Verfahren hinsichtlich CO2-Emission und -Bindung zu bewerten sind, darüber debattiert die Wissenschaft derzeit. Dabei geht es auch darum, welche Maßnahmen wirklich zum Klimaschutz beitragen. Einige Ansätze haben wir Ihnen bereits in den Beiträgen „Landwirtschaft: CO2-Sünder oder Retter“ und „CO2 – welche Rolle spielt die Landwirtschaft“ vorgestellt (www.topagrar.com/klimaschutz2021). Mehr zum Thema Carbon Farming erfahren Sie nun in unserer neuen Serie:
- Mehr Humus, besseres Klima (ab Seite 50),
- Neue Einkommensquelle CO2-Zertifikat? (ab Seite 57),
- Beim Klima ist der CO2-Saldo entscheidend (top agrar-Ausgabe 9/2021).
Die Aufgabe der Politik ist es nun, wirklich wirkungsvolle Maßnahmen für mehr Klimaschutz zu identifizieren und die Förderhöhen festzulegen. Wenn Sie sich für Carbon Farming-Maßnahmen interessieren, sollten Sie sich genau informieren.