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Triticale: Gelbrost und Fusarium beachten!

Lesezeit: 4 Minuten

Grundsätzlich gehört Triticale nicht mehr zu den extensiv geführten Früchten. In den weit verbreitet angebauten Sorten Dinaro und Grenado ist Gelbrost zur wichtigsten Krankheit aufgestiegen. Talentro ist über die Jahre vor allem gegen Mehltau anfälliger geworden. Ebenso ist die Sorte Cosinus gegen Mehltau stärker anfällig. Die Sorten Cando und Tarzan können als sehr gesund eingestuft werden. Einige weniger bedeutende Sorten wie Benetto, Inpetto und Magnat sind extrem für Braunrost anfällig. Wenn Triticale nach Getreide angebaut wird, darf die Halmbruchbekämpfung nicht vergessen werden. Die größte Anbaufläche hat Triticale auf leichten Standorten in Westdeutschland, als bessere Alternative zum Weizen nach der Vorfrucht Mais. Hier muss dann die hohe Anfälligkeit für Fusarium besonders beachtet werden. Septoria nodorum wird mit einer Abschlussbehandlung immer ausreichend bekämpft. Auch unter hohem Krankheitsdruck reichen maximal zwei Behandlungen im Abstand von etwa vier Wochen zur Kontrolle der Krankheiten.


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Frühe Blattbehandlungen mit angepassten Mengen


Ertragsausfälle durch Halmbruch sind in Triticale höher als unter gleichen Bedingungen im Weizen. Auch wenn die Witterung Halmbruchinfektionen nicht optimal gefördert hat, sollten in feuchten Regionen Behandlungen nach der Vorfrucht Getreide eingeplant werden.


In der Regel ist hierfür Capalo mit zusätzlich sehr breiter Wirkung geeignet. Aufwandmengen von 1,25 l/ha (nur Halmruch) bis 1,5 l/ha (starker Mehltaubefall) sind angebracht. Die hohe Mehltauanfälligkeit der Sorten Talentro, Cosinus und Benetto ist nach wie vor mit Capalo sicher zu kontrollieren. Die im Weizen bekannte Mehltauresistenzentwicklung des Wirkstoffs Metrafenone hat noch keinen Einfluss auf Triticalemehltau. Sofern nur gegen Mehltau behandelt werden muss, kann deutlich preiswerter Agent eingesetzt werden. Mit Mengen ab 0,6 l/ha sind sehr gute Wirkungsgrade zu erwarten, mit längerer Dauerwirkung in Kombination mit 0,15 bis 0,2 l/ha Vegas oder Talius.


Problematisch ist die hohe Gelbrostanfälligkeit von Grenado und Dinaro. Auch in diesem Jahr kann Befall nicht ausgeschlossen werden. Der Gelbrost dürfte unter der Schneelage überlebt haben. Kühle, sonnige Witterung ab Februar fördert die Befallsausbreitung. Feldkontrollen sind hier spätestens ab EC 30 erforderlich.


Unter Witterungsbedingungen, die für den Befall mit Gelbrost günstig sind, können schon früh Behandlungen erforderlich werden. Capalo, Pronto Plus, Opus Top, Osiris und auch Juwel Top sind sicher wirksam, vorbeugend in geringer Aufwandmenge, bei starkem Befall sind aber ausreichend hohe Aufwandmengen notwendig.


Auf Standorten ohne Anbau von Mais in der Vorfrucht ist die Fusariumgefahr auch in Triticale nur selten gegeben. Selbst auf besseren Standorten, wo Triticale pfluglos nach Weizen angebaut wird, ist das Risiko deutlich geringer als nach Mais, da der Haupterreger Fusarium graminerarum dominant auf der Maisstoppel vorkommt.


Abschlussbehandlung ohne und mit Fusariumwirkung


Daher kann die Abschlussbehandlung auf Standorten ohne Mais in der Fruchtfolge vorgezogen mit einer letzten Wachstumsreglerbehandlung ab EC 39 bis EC 49 erfolgen. Für diese Anwendung bringt Juwel Top immer noch deutliche Vorteile. Selbst mit reduzierter Aufwandmenge von 0,75 l/ha wird eine lang anhaltende Wirkung gegen alle Abreifekrankheiten (natürlich nicht gegen Fusarium) erreicht. Darüberhinaus ist die wirkstoffspezifische Ertragsleistung besser als die vieler anderer in Triticale zugelassener Produkte. Neben Juwel Top wären noch Alternativen mit Osiris plus Diamant (1,25 + 0,6 l/ha), Aviator Xpro plus Fandango (je 0,5 l/ha) oder Acanto plus Flamenco (0,6 + 0,8 l/ha) möglich.


In Jahren mit feuchter, sehr warmer Witterung zur Blüte und damit potenziell günstiger Infektionswitterung für Ährenfusarium kann immer noch die Notbremse gezogen werden. In solchen Fällen sollte nach der vorgezogenen Abschlussbehandlung preiswert eine Nachlage von Don-Q mit 1,1 kg/ha erfolgen. In Versuchen brachte Don-Q eine Reduktion der Toxingehalte um 50 bis 70 %.


Wo Triticale nach Mais angebaut wird, sollte die Strategie besser von vorn herein so geplant werden, dass die Abschlussbehandlung erst zur Blüte durchgeführt wird. Osiris mit 2,5 bis 2,75 l/ha und Input ab 1,0 l/ha bringen neben einer breiten Wirkung die sicherste Toxinreduktion. Diese Produkte sollten deshalb in Situationen mit höchster Fusariumgefahr (sehr warm mit Gewittern genau zur Blüte) bevorzugt eingesetzt werden.


Bei geringerer Gefahr sind auch Input plus Fandango (je 0,6 l/ha) oder Fandango plus Pronto Plus (je 0,75 l/ha) geeignet. Bleibt es in der Blüte trocken und/oder kalt (keine Fusariumgefahr) darf die Menge der genannten Produkte 20 bis 30 % reduziert werden, um lediglich eine ausreichende Kontrolle von Rost und Septoria sicherzustellen.

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