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Vielseitige Fruchtfolge und dreimal Grubbern

Lesezeit: 3 Minuten

Eine vielseitige Fruchtfolge und eine sorgfältige Stoppelbearbeitung. Mit diesem Konzept haben Dietmar und Markus Ranscht aus Pettstädt im südlichen Sachsen-Anhalt den pfluglosen Ackerbau ihres 550 ha-Marktfruchtbetriebes im Griff. Da die Fruchtfolge zu rund 45 % aus Blattfrüchten sowie zu rund 55 % aus Getreide besteht, wechseln sich Blatt- und Halmfrucht fast jedes Jahr ab. Durchschnittlich jedes fünfte Jahr ist die Blattfrucht eine Sommerung. Der häufige Fruchtwechsel bietet viele Vorteile für die Mulchsaat: Bodenbürtige Schaderreger wie Halmbruch oder spezialisierte Unkrautarten breiten sich kaum erst aus, so Dietmar Ranscht. Und in den Blattfrüchten lassen sich die Ungräser gut bekämpfen, im Getreide dagegen die breitblättrigen Unkräuter. Zudem bleibt dem Boden vor den Sommerfrüchten viel Zeit für die Strohrotte. Genauso wichtig ist für Ranscht die sorgfältige und vor allem rechtzeitige Bodenbearbeitung. Sein Ziel: Die Strohrotte fördern, um Probleme bei der nächsten Ausat zu vermeiden, und Unkraut sowie Ausfallgetreide zügig zum Auflaufen bringen. In der Regel grubbern wir dreimal, davon zweimal schräg zur Drillrichtung. Dabei folgt nach Getreide der erste, möglichst flache Gang sofort nach der Ernte, oft sogar parallel zum Mähdrescher. So wird auch das auf dem vorsommertrockenen Standort knappe Wasser gespart. Nach Raps wird bearbeitet, wenn das erste Laubblatt der Ausfallsaat da ist. Für alle Bearbeitungsgänge wird ein aufgesattelter 5 mFlügelschargrubber von Lemken eingesetzt. Damit sind auch in der knappen Zeit zwischen Weizenernte und Raps- oder Gerstenausat mindestens zwei Bearbeitungsgänge zu schaffen. Diese intensive mechanische Unkrautbekämpfung sowie der trockene Standort begründen nach Ansicht des Landwirtes, dass kaum Problemunkräuter oder -ungräser wie Quecke und Disteln auftreten. Auf Totalherbizide kann er deshalb verzichten. Wegen der trockenen Bedingungen bevorzugt Ranscht angepasste regionale Getreidesorten. Mit Halbzwergen wie Ritmo hat er schlechte Erfahrungen gemacht: Die Fusariumgefahr ist bei Mulchsaat größer. Deshalb sind Sorten mit mittlerer Strohlänge besser geeignet. Frühsaaten beim Wintergetreide lehnen die Pettstädter ab. Raps wird nicht vor dem 25. August, Gerste um den 25. September und Weizen nicht vor 1. Oktober gedrillt. Dadurch bleibt Zeit, um mit der letzten Bodenbearbeitung noch möglichst viele Unkräuter zu bekämpfen. Keine schlechteren Feldaufgänge Einem hartnäckigen Vorurteil zum schlechteren Feldaufgang widerspricht Dietmar Ranscht kategorisch: Mulchsaat erfordert keine erhöhten Saatstärken. Der Landwirt kommt mit 250 Körnern pro m2 bei Weizen und Gerste, mit 40 Körnern/m2 bei Raps aus. Die Strategie: Das Stroh muss möglichst gleichmäßig in den Boden eingearbeitet sein und die Drillmaschine eine genaue Ablage zulassen. Unter der Mulchauflage hält sich Bodenfeuchte zum Keimen. Und um Wasser besser auszunutzen, werden Raps und Gerste angewalzt. Zusätzlich striegelt Ranscht, um die Bodenporen zu unterbrechen. Zum Strohabbau geben die Pettstädter keine Stickstoffausgleichsdüngung. Ohnehin düngen sie im Herbst Stickstoff zu Gerste oder Raps nur nach guten Weizenernten von mehr als 80 dt/ha. Bei der Frühjahrsdüngung unterscheiden sich die Landwirte von den benachbarten Pflugbetrieben nur durch die Zeitpunkte, nicht durch die Menge: Weil die Mineralisation eventuell später einsetzt, sind wir mit dem Düngerstreuer immer sehr zeitig auf dem Acker. Ansonsten wird nach N-min und den offiziellen Empfehlungen gedüngt, teilweise sogar weniger. Zudem wird Getreide intensiv eingekürzt, um Lager durch späte Mineralisation vorzubeugen. Davon, die dritte Gabe im Weizen zeitlich vorzuziehen oder zu reduzieren, hält Ranscht nichts: A- und E-Weizen reagierten darauf mit vermindertem Eiweißgehalt. Ina Schellbach

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