Virusübertragende Blattläuse in Ackerbohnen sind ein Problem, das zeigte sich besonders im Jahr 2016. Ergebnisse eines NRW-weiten Monitorings weisen für die Folgejahre eine geringere Gefahr auf: 2017 ließ sich in 16 % (166 Proben) und 2018 in 7 % (199 Proben) der Verdachts- und Blindproben das Scharfe Adernmosaikvirus der Erbse (PEMV) feststellen. Befall trat vor allem an Ackerbohnen, Wicken und Erbsen auf. Nanoviren (PNYDV) waren in beiden Jahren nicht nachweisbar. Um herauszufinden, welche Strategie gegen Läuse in Ackerbohnen die beste ist, wurden Versuche an zwei Standorten mit zwei Sorten und folgenden Varianten durchgeführt:
1. unbehandelte Kontrolle,
2. eine Behandlung zu Blühbeginn mit Teppeki, das den Wirkstoff Flonicamid enthält (nur 2018),
3. eine Behandlung zur Hauptblüte mit Pirimicarb (2017) bzw. Flonicamid (2018),
4. Intensiv (mehrere Behandlungen).
Die Ergebnisse: In beiden Jahren ließen sich die Blattläuse mit Pirimor und dem in Ackerbohnen noch nicht zugelassenen Insektizid Teppeki bei einmaliger Behandlung am besten kontrollieren. Der signifikante Mehrertrag betrug 8,5 % gegenüber der unbehandelten Variante. Ein intensiverer Insektizideinsatz führte nur noch zu leichten Mehrerträgen von 3,7 % gegenüber den Einmalbehandlungen. Die Mehrerträge lassen sich in erster Linie auf eine Verringerung der Blattläuse zurückführen. Der Wirkstoff lambda-Cyhalothrin zeigte nur unbefriedigende Wirkungsgrade.
Milan Männel, Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr, FH Südwestfalen