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Agrarpolitik bei der Landtagswahl Maisernte Baywa in Insolvenzgefahr

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Virusgefahr im Herbst – richtig handeln

Lesezeit: 3 Minuten

Dr. Manfred Bartels, LWK Niedersachsen, Bezirksstelle Northeim.


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Gegen Virus-übertragende Läuse in Getreide gibt es in diesem Herbst keine Insektizidbeize. Wie ist der Läusedruck einzuschätzen?


Dr. Bartels: Getreide und Mais waren im Sommer stark von Blattläusen befallen. Von einem automatisch hohen Besatz im Herbst können wir aber noch nicht ausgehen. In beiden Kulturen haben sich nämlich viele Nützlinge entwickelt, die die Läuse deutlich dezimieren konnten. Dennoch ist Aufmerksamkeit geboten. Denn die warme Witterung im Spätsommer hat die Blattläuse begünstigt, so dass im September mit deutlichem Zuflug zu rechnen ist. Gefährlich wird es, wenn die Maisernte zu einer Zeit erfolgt, in der Wintergetreide, insbesondere Gerste, schon aufgelaufen ist.


Sollten Landwirte in Befallslagen später säen?


Dr. Bartels: Durch eine spätere Saat lässt sich das Risiko eines frühen Blattlausbefalls und einer gefährlichen Virus­übertragung verringern. In warmen Lagen sind daher Frühsaaten vor Mitte September zu vermeiden. Doch eins ist klar: Dadurch lässt sich das Risiko zwar reduzieren, aber nicht verhindern! Sollte es zu einer Blattlausgefährdung kommen, ist spätes Säen immer nur eine Teillösung.


Ab wann sind erste Insektizidspritzungen gegen die Virus-überträger zu empfehlen?


Dr. Bartels: Bei dem Schutz vor Virusübertragungen im Herbst geht es nicht darum, die erste zufliegende Blattlaus zu erfassen. Denn erfahrungsgemäß ist immer nur ein kleiner Teil der Blattläuse virusbeladen. Zwar setzen diese Läuse die Anfangsinfektionen. Solange das aber nur rund 1 % der Pflanzen betrifft, ist noch kein Ertragsverlust zu befürchten. Zu verhindern ist aber die weitere Ausbreitung des Virus durch ungeflügelte Blattläuse im Getreide, weil dadurch die bekannten Befallsnester entstehen. Wenn der Landwirt bei gründlicher Kontrolle deutlichen Blattlaus-Befall feststellt, wird es höchste Zeit. Vorbeugend im Ein-Blattstadium ein Insektizid zum Herbizid zuzusetzen, ist nicht zu empfehlen. Denn bei starkem Zuflug reicht diese Teilwirkung nicht aus. Spritzungen im Drei-Blattstadium bis zur beginnenden Bestockung sind daher effektiver.


Wie lange wirken Pyrethroide und in welchen Fällen sind Folgebehandlungen nötig?


Dr. Bartels: Die eingesetzten Insektizide auf Pyrethroid-Basis wirken immer nur dort, wo sie auch hingelangt sind. Der Neuzuwachs ist nicht geschützt. Wenn eine Spritzung optimal bei beginnender Bestockung gesetzt wurde, reicht das in der Regel aus. Eine Nachbehandlung ist nur dann anzuraten, wenn die erste Spritzung zu früh erfolgt ist oder wo durch Mais oder Ausfallgetreide in der Nachbarschaft eine höhere Gefährdung besteht.

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