An der Verschlämmung sind vor allem die kleinen, aufschlämmbaren Ton- und Schluffpartikel beteiligt. Losgelöst von den Bodenaggregaten und Bindemitteln, z.B. Kalk, können sie von aufprallenden Regentropfen oder sich aufstauendem und fließendem Wasser verlagert werden.
Trocknet der Boden ab, sedimentieren die feinen Bodenteilchen und bilden eine Kruste. Diese behindert den Gasaustausch, die Erwärmung und die Infiltration von Wasser. Weniger Wurzelatmung und schlechte Mineralisation limitieren das Pflanzenwachstum. Nimmt das Überschusswasser die dispergierte Feinerde mit in gelockerte tiefere Bereiche, setzt sie sich dort ab.
Zur Verschlämmung neigen schluffige Böden (ab 30% Schluff) mit geringen Ton- und Humusanteilen (mit wenig strukturstabilisierenden Ton-Humus-Komplexen). Trocknet ein Boden aus, geht die kohäsive Bindungskraft zwischen Bodenwasser und Partikeln verloren. Eine intensive Bearbeitung sehr trockener Böden produziert in jedem Boden schlämmbare Feinerde – nahezu unabhängig von Ton- und Schluffgehalt.
Die Stabilität der Bodenaggregate wird durch „Kittsubstanzen“ verbessert. Das Gefüge stabilisieren anorganische Komponenten, z.B. Ca-Carbonat und Metalloxide, biologische Komponenten wie z.B. Regenwurmlosung und Schleimstoffe aus Mikroorganismen- und Wurzeltätigkeit, oder aber auch Pilzhyphen und Feinwurzeln.
Das Aufstriegeln von verschlämmten Krusten im Bestand hält meist nur bis zum nächsten Regen. Um dauerhaft erodierte Feinerde im Partikelverbund zu stabilisieren, muss sie durch die Bodenbearbeitung wieder eingemischt werden. Auf die Pflugsohle verlagerte Feinerde kann hochgepflügt werden.