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Was bringen die neuen Mittel?

Lesezeit: 5 Minuten

Die neuen Mittel für den Herbsteinsatz sind wie folgt einzuschätzen: ? Herbaflex, eine Fertigformulierung aus Isoproturon (500 g/l) und Beflubutamid (85 g/l), ist in der Anwendung und Wirkung vergleichbar mit Fenikan. Dem Gräserwirkstoff IPU ist ein bodenwirksamer, auf Unkräuter ausgelegter Wirkstoff beigegeben. Als Aufwandmenge wurden ursprünglich 3,0 l/ha angestrebt, zugelassen sind aber nur 2,0 l/ha. Somit ist die IPUMenge selbst für Windhalm-Standorte relativ knapp bemessen. Auch die Breitenwirkung gegen zweikeimblättrige Kräuter stößt vor allem bei Ehrenpreis-Arten und Klette an ihre Grenzen. Wie alle anderen IPU-Präparate hat auch Herbaflex relativ strikt geregelte Anwendungsbestimmungen, um Wirkstoffausträge in Oberflächengewässer zu verhindern. Untersagt sind Einsätze auf drainierten Flächen bis 1. März (NG 408), auf sehr leichten Böden mit weniger als 1,75 % Humus (NG 411) bzw. auf Böden mit mehr als 30 % Tonanteil (NG 410). Haben die bisherigen IPU-Präparate bei den Abstandsauflagen (NW) immer einen Abstand von 20 m, kann beim Herbaflex der Abstand je nach Einsatz abtriftmindernder Düsen vom Basisabstand 10 m auf 5 m bis hin zum länderspezifischen Mindestabstand reduziert werden. ? Atlantis, quasi der neue Standard in der Bekämpfung von Windhalm und Ackerfuchsschwanz, hat die lang erwartete Zulassung erhalten. Es handelt sich um die Kombination der Sulfonylwirkstoffe Mesomaxx (3 %) und Iodosulfuron (0,6%) und des Safeners Mefenpyr-Diethyl (9 %), die als WG formuliert ist. Hinzu kommt noch ein externer Formulierungshilfsstoff. Neben Ackerfuchsschwanz und Windhalm werden Rispen, Flughafer, Weidelgräser und teilweise auch Trespen erfasst. Zudem wirkt es gegen Kamille, Vogelmiere und Kreuzblütler. Die Zulassung besteht für Winterweizen, Winterroggen und Triticale (wegen Verträglichkeitsproblemen nicht in Wintergerste!) im Nachauflauf Herbst (ab EC 11) und Frühjahr. Die Aufwandmengen richten sich nach: ? Einsatztermin (Herbst bis max. 300 g pro ha, Frühjahr bis max. 500 g/ha), ? Kulturart (Weizen max. 500 g/ha, Triticale max. 300 g/ha und Roggen max. 200 g/ha im Herbst, max. 150 g/ha im Frühjahr) und ? Ungrasarten. Für Windhalm sind mind. 150 g/ha notwendig und bei Fuchsschwanz steigt die Aufwandmenge auf mind. 300 g pro ha. Bei stärkerem Fuchsschwanzdruck sollten 400 und auf Problemstandorten sogar 500 g/ha aufgewendet werden, um sichere Wirkungsgrade zu erreichen. Die Hauptwirkung erfolgt über das Blatt. Atlantis benötigt zum Eindringen in die Pflanze mindestens fünf Stunden Regenfreiheit. Außerdem sollten ausreichend lange Wachstumsbedingungen (offene, wüchsige Witterung, keine Nachtfröste) bestehen. Tipps zum Einsatz Wann sollte Atlantis eingesetzt werden? In den Versuchen zeigte sich bei Windhalm, vor allem aber bei Ackerfuchsschwanz, dass Herbstspritzungen im Vergleich zu Frühjahrsbehandlungen häufig mit Wirkungsabfällen bzw. stärkeren -schwankungen verbunden sind. Die zugelassenen Mengen im Herbst bieten zudem wenig Sicherheitsspielraum. Die fehlende Dauerwirkung muss mit bodenaktiven Partnern ausgeglichen werden. Außerdem stellt sich auf Flächen mit stärkerem Fuchsschwanzbesatz die Frage nach einer vorbeugenden Resistenzstrategie. Bislang gilt Atlantis auf Resistenzstandorten noch als das beste Herbizid im Frühjahr. Neue Produkte bzw. Wirkstoffe mit neuen Wirkmechanismen sind nicht in der Entwicklung. Daher sehen wir das Produkt vor allem auf diesen Flächen bevorzugt für einen Frühjahrseinsatz, um nicht durch eine Einsatzfolge von Atlantis im Herbst und im Frühjahr Resistenzentwicklungen zu provozieren. Die vom Hersteller angegebenen Mischbarkeitsbeschränkungen gelten zunächst eher für den Frühjahrseinsatz. Für den Herbst wären Mischungen mit Dauerwirkung bringenden Bodenherbiziden (z. B. Bacara, Malibu-Pack, Herold) denkbar, sind aber noch nicht eingehend geprüft. Aufhellungen können aber hier auftreten, v. a. im empfindlichen Roggen. Atlantis hat keine Abstandsauflage zu Gewässern, wohl aber die Auflagen NT 109 und NW 705. ? Ciral ist die Fertigformulierung aus Lexus und Gropper. Die Wirkstoffzusammensetzung aus Flupyrsulfuron (308 g/kg) und Metsulfuron (160 g/ha) des als WG formulierten Herbizids entspricht bei einer zugelassenen Aufwandmenge von 25 g/ha etwa 16,5 g/ha Lexus und 20 g/ha Gropper. Diese Menge liegt unter der gegen Ackerfuchsschwanz zugelassenen und empfohlenen Aufwandmenge von Lexus (20 g/ha). Der Gropper-Anteil sorgt für eine Breitenwirkung gegen Unkräuter (Schwächen/Lücken bei Klette, Taubnessel, Hohlzahn und Ehrenpreis bleiben). Zugelassen ist das Mittel in Weizen für den Herbst- (EC 11 bis 25) und Frühjahrseinsatz. Ciral benötigt im Herbst bodenwirksame Mischpartner (z. B. Stomp oder Herold). Allerdings liegen kaum Erfahrungen hierzu vor. Als Auflagen wurden NT103 und NW609 vergeben. ? Beim neuen Cadou-Bacara-Pack (5,0 l plus 2,0 kg) wird die Gräserwirkung vom Cadou geliefert. Bacara ergänzt sie bei Windhalm, bringt aber v.a. durch den Diflufenican-Anteil Breitenwirkung gegen Unkräuter. Auf Windhalmflächen wirken Aufwandmengen, z. B. 0,25 kg/ha Cadou + 0,6 l Bacara (ca. 8 ha/Pack), sehr gut gegen das Ungras. Auch gegen Unkräuter wird die Wirkung meist ausreichen (Ausnahme: starker Klette- und Kamilledruck). Sicherer sind 0,8 l/ha Bacara. Auf Fuchsschwanzstandorten muss der Cadou-Anteil auf 0,4 kg/ha erhöht werden. ? Malibu ist die Fertigformulierung des Malibu-Pack, wobei die Wirkstoffe Pendimethalin mit 300 g/l und Flufenacet mit 60 g/l konzentriert sind. Die zugelassenen Aufwandmengen von 2,0 bis 4,0 l pro ha entsprechen den Kombinationen von 0,2 kg/ha Cadou + 1,5 l/ha Stomp bis hin zu 0,4 kg/ha Cadou + 3,0 l/ha Stomp. Das sind fast exakt die bekannten Spannen der Windhalm- bzw. Ackerfuchsschwanzempfehlungen. In Versuchen zeigte die Fertigformulierung vergleichbare Wirkungsgrade wie der Pack. Malibu ist in allen Wintergetreidearten zugelassen. Einer günstigen Abstandsauflage und einem leichten Preisvorteil steht nachteilig die Vermarktung als Ecomatic-Fass in 50 l-Gebinden gegenüber.

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