Künftig könnte sich Weißer Gänsefuß in Kartoffeln nicht mehr so leicht mit Metribuzin-haltigen Herbiziden, wie Artist, Mistral oder Sencor, bekämpfen lassen. Denn vor allem in Kartoffel/Rübenfruchtfolgen traten trotz optimaler Einsatzbedingungen (feuchte Böden) regional deutliche Minderwirkungen nach Metribuzin-Einsatz gegen das Unkraut in Kartoffeln auf. Das berichtete kürzlich Prof. Dr. Jan Petersen von der Fachhochschule Bingen in der Zeitschrift „Kartoffelbau“.
Ursache dafür ist eine neue Punktmutation im Weißen Gänsefuß, die zu einer noch stärkeren Resistenzausprägung gegen Metribuzin führt als die bereits bekannte Triazinresistenz. Auffällig bei der neuen Resistenz ist, dass Kreuzresistenzen zu Triazinen (Atrazin, Terbuthylazin) fehlen. Allerdings gibt es Kreuzresistenzen zu Rüben-herbiziden, die Chloridazon oder Metamitron enthalten.
Welche Lösungen gibt es gegen triazinonresistenten Gänsefuß? Die meisten Kartoffelherbizide wirken nicht oder nur gering gegen diesen Weißen Gänsefuß. Eine Ausnahme ist das Vorauflaufmittel Bandur (Wirkstoff Acolinafen). Ein Zusatz verstärkt die Wirkung deutlich. Voraussetzung sind aber feuchte Böden beim Einsatz. Im Nachauflauf lässt sich triazinonresistenter Gänsefuß nur noch mechanisch packen. Vorbeugend hilft ein Resistenzmanagement. Empfehlung:
- Bekämpfen Sie Gänsefuß konsequent in allen Kulturen mit unterschiedlichen Wirkstoffen, um ein Aussamen zu verhindern!
- Bearbeiten Sie Getreidestoppeln möglichst mehrfach!
- Vermeiden Sie Kartoffel/Rübenfruchtfolgen oder enge Kartoffelrotationen.
- Tankmischungen von Metribuzin und Bandur, eingesetzt im Vorauflauf bzw. Bandur im Vorauflauf gefolgt von Metribuzin im Nachauflauf der Kartoffeln helfen, den Triazinonselektionsdruck zu senken.