Schäden: Virusinfizierte Pflanzen besitzen eine geringe Winterhärte und sterben, wie hier auf dem Foto, des-halb vorzeitig ab. Die überlebenden infizierten Pflanzen sind teilweise sehr stark bestockt und meist hochgradig verzwergt. Die Folge: Die Ährenausbildung ist beeinträchtigt.
Überträger: Die Wandersandzirpe überträgt das WDV insbesondere bei warmer Witterung. In frühen, warmen und langen Sommern kann diese Zwergzikade sogar drei Generationen pro Jahr bilden, statt der üblichen zwei. Weil sie länger aktiv ist, nimmt die Gefahr von Herbstinfektionen zu. Aber auch das Infektionsrisiko im Frühjahr steigt, da bereits kurze wärmere Phasen im Winter mit mehr als 10°C die Dormanz der Wintereier brechen können – das beschleunigt die Embryonalentwicklung.
Wirtspflanzen: Das WDV infiziert alle Getreidearten und zahlreiche Gräser. Typische Symptome sind Vergilbungen (Gerste, Weizen, Triticale) und Blattrötungen (Roggen, Hafer). Ausfallgetreide und Wildgräser dienen der Wandersandzirpe ebenfalls als Wirtspflanzen für die Eiablage. Gleichzeitig sind sie eine weitere Infektionsquelle.
Ertragsverluste: Die durch WDV verursachten Mindererträge durch Auswinterung und z.B. dem Steckenbleiben der Ähren in den Blattscheiden, mit der Folge von Kümmerkörnern, variieren regional erheblich. Auf dem Versuchsfeld des JKI in Quedlinburg lag der mittlere Befall im Jahr 2018 bei 11%. Insgesamt tritt das Virus in Mittel- und Süddeutschland häufiger auf, im Norden ist ein höherer Befall eher sporadisch zu beobachten. Dass sehr hohe Befallsraten die Weizenerträge um über 80% drücken können, zeigen Erfahrungen aus Schweden.