Im diesjährigen Hauptschadensjahr der Engerlinge rechnet die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mit schwerwiegenden Schäden auf rund 30% der Grünlandflächen. Mechanik bekämpft die Schädlinge am besten – allerdings zerstört z.B. eine Fräse (95% Wirkungsgrad) die Grasnarbe. Alternative Geräte testet die LfL daher seit April in dem Projekt „Entwicklung und Erprobung mechanischer, grasnarbenschonender Bekämpfungsverfahren gegen den Maikäfer-Engerling“. Hier die Erfahrungen der ersten Versuche:
Grasnarbenbelüfter: Auf einer Welle sind Messer mit scharfen Schneidkanten angeordnet, die bis zu 15 cm tief in den Boden eindringen – ähnlich wie ein Vertikutierer. Die am Markt verfügbaren Geräte belüften die Grasnarbe und fördern das Gräserwachstum. Wirkungsgrad: 29%.
Profilwalze: Die aus dem Ackerbau bekannten Walzen bestehen aus Scheiben mit spitzen Zähnen. Diese dringen bis zu 5 cm tief in den (feuchten!) Boden ein. Wirkungsgrad: 24%.
Stechgerät: Der Prototyp basiert auf einem Meerrettichroder – an einer Schiene befestigte Spitzen dringen durch eine oszillierende (schwingende) Bewegung bis zu 10 cm tief in den Boden ein. Nachteilig ist die geringe Flächenleistung und die Anfälligkeit für Steine. Wirkungsgrad: 28%.
Eigenbau: Die Maschine des Landwirts Alois Zitzelsberger wirkt mit Druck, Vibration und Schnitt gegen Engerlinge. Die Basis ist eine mit Messern bestückte Vibrations- bzw. Rüttelplatte. Mehrere dieser Platten sind an einem Tragrahmen montiert, zusammen mit einem Gerät zur Nachsaat. Möglich ist laut Zitzelsberger unter optimalen Bedingungen ein Wirkungsgrad von mehr als 90%, laut LfL lag dieser bei 33 bis 40%.
Tiefenlockerer: Ein mit Messerklingen am Schar bestückter Tiefenlockerer ist bisher nur eine theoretische Möglichkeit. Im Projekt ließ sich das Gerät wegen der Steinanfälligkeit nicht einsetzen. Die Grundidee ist, damit 10 bis 20 cm unter der Grasnarbe horizontale und vertikale Schnitte zu erzeugen.