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Weserbergland: Mais im Kommen

Lesezeit: 3 Minuten

Mit eher weiten Fruchtfolgen erfüllen Ackerbauern die Anbauvielfalt ohne ­Probleme. Es konkurrieren Blühstreifen und Zwischenfrüchte.


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Mais und Vielfalt scheinen sich oft zu widersprechen – nicht so in der Region Weserbergland. Dort haben Winterweizen und Rüben Tradition. Begünstigt durch die mittleren bis schweren Böden und die Nähe zur Zuckerfabrik liegt der Rübenanteil bei 10 bis 15 %. Nach Ernte der Blattfrucht lässt sich nur noch Weizen optimal bestellen.


Seit dem Bau von Biogasanlagen verdrängt allerdings Mais einen Teil des Weizens und lockert so die Rüben-Weizen-Fruchtfolge auf. „Mit der im Greening verankerten Anbauvielfalt haben die meisten Landwirte daher kein Problem“, sagt Pflanzenbauberater Dr. Ulrich Lehrke, LWK Niedersachsen. So auch Timm Reineke, der mit seinem Vater in Hessisch Oldendorf einen 140 ha-Ackerbaubetrieb mit Biogasanlage in Kooperation mit vier Landwirten bewirtschaftet. Auf den meist hängigen Flächen (70 BP) baut er hauptsächlich Mais und Weizen an. Dazu Rüben und Raps. Die neuen Auflagen erfüllt er somit problemlos.


Reineke kauft einen geringen Teil des Maises für die Anlage zu. „Im nächsten Frühjahr Mais anzubauen, kann sich daher für Betriebe lohnen, denen bislang eine weitere Hauptkultur fehlt“, meint Lehrke. „Alternativ haben einige Landwirte Raps oder Wintergerste gedrillt.“


Chance für Zwischenfrüchte:

Weitaus mehr Kopfzerbrechen bereitet dem Junglandwirt, mit welchen Maßnahmen er die ökologische Vorrangfläche (öVF) erfüllen soll. Aus seiner Sicht lohnt es sich für seinen Betrieb nicht, 5 ha Blühstreifen als Feldrandstreifen (Faktor 1,5) anzulegen, weil er darauf keine Gärreste im Herbst ausbringen kann. Zudem ginge ihm Produktionsfläche verloren. Gewinner sind daher die Zwischenfrüchte. Vorher waren sie aus folgenden Gründen kein Thema:


  • „Zwischenfrüchte verursachen hohe Kosten von ca. 200 €/ha für Saatgut, Bestellung und Pflege. Vor Rüben lohnen sie sich bei einem Preis von 25 €/dt nur, wenn sie einen Mehrertrag von 8 dt/ha bringen“, rechnet Berater Ulrich Lehrke vor.
  • Stehen Zwischenfrüchte auf den tonigen, schluffreichen Böden, trocknen diese im Frühjahr schlechter ab. Dadurch sind die Flächen häufig erst später befahrbar.


Das Wichtigste ist für Reineke aber, dass die Zwischenfrüchte keine Ackerfläche binden und er darauf im Herbst organische Dünger ausbringen kann. Daher will er auf die Karte Zwischenfruchtanbau als öVF setzen.


Ab 2015 muss er dafür eine Mischung aus mindestens 2 Arten säen. Dabei darf eine Art maximal zu 60 % enthalten sein. Wegen der späten Ernte der Hauptfrucht und der Höhenlagen eignen sich nur wenige Zwischenfrüchte. Meist ist die Saat erst ab der ersten Septemberwoche möglich. Gut gelingt dann noch Senf. Dieser lässt sich mit Ölrettich mischen. „Zu empfehlen ist eine Mischung mit etwas mehr Senf als Ölrettich“, so Lehrke. „Nach Gerste oder einem frühen Weizen lässt sich das Verhältnis aber auch leicht in Richtung Ölrettich verschieben.“ Alternativ lässt sich Rauhafer mit Senf mischen.


Kombinationen mit vielen Partnern steht der Berater kritisch gegenüber: „Sie gelingen nur, wenn man sie früh im August sät. Das ist hier selten möglich.“ Von Mischungen mit Leguminosen rät er Reineke ab, weil er sie nicht organisch düngen darf.


Wegen des hohen Blattfrucht-Anteils bieten sich auch Grasuntersaaten als öVF an. Sie vermindern zusätzlich die Erosionsgefahr. Bei einer Untersaat reicht eine Grasart aus. Mit 700 mm Jahresniederschlag sollte aber dafür genug Wasser verfügbar sein. „In den letzten Jahren hat in unserer Region die Frühjahrstrockenheit zugenommen“, berichtet Landwirt Reineke. „Da ist uns teilweise sogar der Weizen vertrocknet“. Für ihn kommen Untersaaten daher nicht in Frage.-afb-

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