Ab dem Jahr 2005 fördert die EU den Anbau von Eiweißpflanzen zusätzlich mit 56 E/ha, um sie gegenüber anderen Marktfrüchten konkurrenzfähiger zu machen. Lupinen konkurrieren mit Körnererbsen. Trotz ihres deutlich höheren Eiweißgehaltes ist der Erzeugerpreis von Lupinen und Erbsen gleich. Er hängt vom Weltmarktpreis für Sojaextraktionsschrot ab. Außerdem konkurriert die Blaue Lupine mit Winterroggen, Wintergerste und allen Sommerkulturen. Wichtig ist beim Vergleich, die Leistungen unter gleichen Standortbedingungen zu prüfen. Wird ihr Vorfruchtwert nicht berücksichtigt, zieht die Blaue Lupine auf leichten und mittleren Standorten gegenüber Körnerfuttererbsen und Winterroggen den Kürzeren. Anders sieht das Bild aus, wenn für ihren relativ hohen Vorfruchtwert 80 bis 200 E/ha angesetzt werden. Dann ist die Blaue Lupine sogar konkurrenzfähig gegenüber Winterroggen. Mit dem Sommerraps, der Futtergerste und dem Hafer kann sie auf leichten und mittleren Standorten ebenfalls konkurrieren. Sonnenblumen und Öllein ist sie sogar ohne Bewertung des Vorfruchteffektes überlegen. Ein Problem des Lupinenanbaus sind die nach wie vor stark schwankenden Erträge. Innerbetrieblich lässt sich die Blaue Lupine wirtschaftlich günstig im Mischfutter verwerten. Ihre Preiswürdigkeit ist in Übersicht 5 abhängig von unterschiedlichen Preisen für Sojaextraktionsschrot und Weizen aufgeführt. In der Rindermast ergibt sich für die Lupinen ein höherer Vergleichswert als in der Milchviehfütterung. Bei Milchkühen wird neben dem energetischen Futterwert das nutzbare Protein in die Bewertung einbezogen, bei Mastrindern dagegen nur das Rohprotein. Empfohlene Lupinenanteile in der Kraftfuttermischung für Mastbullen liegen bei 30 % (0,5 kg/100 kg Körpermasse/Tag), für Milchkühe bei 20 % (0,4 kg/100 kg Körpermasse pro Tag).