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Wo beim Weizen noch Reserven stecken

Lesezeit: 3 Minuten

Viele Sorten nutzen das assimilatorische Ertragspotenzial nicht. Was sind die Ursachen?


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Es gibt viele Gründe, wenn der Weizen schlecht drischt. Es beginnt mit dem Wechsel zwischen zu nassen und zu trockenen Böden sowie der fehlenden Frostgare, die eine gute Wurzelentwicklung behindern. Dann folgen phytosanitäre Probleme, die vor allem durch frühe Saat und lange Herbstvegetation entstehen. Und zuletzt kommt der Irrglaube, bei der Grunddüngung, Boden- und Strohbearbeitung sparen zu wollen und hohe Erträge drei Wochen früher als noch vor 20 Jahren vom Acker fahren zu können. Tatsache ist aber, dass viele Weizensorten Ertrag durch eine schlechte Einkörnung, vor allem der Nebentriebe, verschenken.


Über die Hintergründe lässt sich spekulieren. Fakt ist, dass der Anteil der Kurzstroh-Genetik im heutigen Weizen-Sortiment deutlich geringer als früher ist. Die Sorten sind wieder länger, dafür weniger Fusarium-anfällig. Sie haben auch nicht mehr die typische walzenförmige Ähre.


Das Besondere der „alten“ Kurzstroh-Genetik ist, dass diese Halbzwerg-Typen auf Gibberelline weniger sensibel reagieren. Die Folge sind einheitlich gut bestockte Pflanzen mit gleichmäßig vielblütigen Ähren. Fehlt diese Eigenschaft, ist die Triebhierarchie deutlich ausgeprägter, aber die Einkörnung der Ährchen bleibt ungleichmäßig. Sie tragen weniger Körner pro Ährchen im mittleren Bereich der Ähre und haben eine schlechtere Bekörnung der Ährchen sowohl an der Basis als auch in der Spitze.


Was ist zu tun?

Den Wunsch nach Fusarium-toleranten, wurzelgesunden Korndichtetypen, die standfest sind, gut bestocken und sich trotzdem nicht überwachsen, aber auch Gräserherbizide gut vertragen, ist an die Züchter weiterzureichen. Aber für die Anbauer gibt es auch einiges zu ändern, solange wir keine Alternativen haben:


  • Saatzeit und Saatstärke: Nach sehr früher Aussaat steigt die Auswinterungsgefahr bei Sorten mit geringen ­Tageslängenbedarf. Auch die extrem geringen Saatstärken passen nicht mehr überall. Die Sorten müssen in dieser Hinsicht neu geprüft und bewertet werden.
  • Bodenbearbeitung: Die ausbleibende Frostgare verhindert in vielen Wintern die Reparatur geschädigter Bodenstrukturen. Und wenn einmal Frost herrscht, dauert es zu lange, bis er in die Krume der nassen Böden dringt. Weizen in den Boden „reinzuschmieren“, gehört damit der Vergangenheit an! Weizen ist in diesem Punkt inzwischen so anspruchsvoll wie Gerste.
  • Phytosanitäre Aspekte: Wurzel- und Halmbasiserkrankungen wirken zusätzlich ertragsbegrenzend. Stoppelweizen und die Aussaat in den über 15 °C warmen Boden sind Garanten für Schwarzbeinigkeit, Typhula, Rhizoctonia und Fusarien, die das eh schon schwache Wurzelsystem kaum kompensieren kann. Fruchtfolgen und Saatzeit müssen für eine gute Wurzelentwicklung optimiert werden!

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