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Worauf sollte man im Süden achten?

Lesezeit: 3 Minuten

Praxistipps für die Sortenwahl gibt Wilhelm Wurth, Landwirtschaftliches Zentrum Baden-Württemberg.


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Das Angebot an Maissorten ist enorm groß. Orientierung im Sorten-Dschungel bieten die Landessortenversuche. Was sind ihre Hauptvorteile?


Wurth: Die Landessortenversuche Mais sind – aufgeteilt nach Reifegruppen – an Orten der wichtigsten Anbaugebiete des Landes platziert. Sie liefern unabhängige Ergebnisse Jahr für Jahr. Durch die mehrjährigen LSV-Ergebnisse lassen sich die Leistungen auch unter extrem wechselnden Witterungsbedingungen, wie z.B. 2021 und 2022, gut beurteilen. Ziel ist es, Sorten zu finden, die möglichst stabile Leistungen an mehreren Orten unter den verschiedensten Wachstumsbedingungen liefern.


Auf welche Qualitätseigenschaften von Sorten sollten Milchviehbetriebe in erster Linie achten?


Wurth: Wichtig ist der Stärkegehalt, denn Stärke ist die Energiequelle Nummer 1. Aber auch die Verdaulichkeit ist von Bedeutung. Stärke und Verdaulichkeit bestimmen maßgeblich die Energiedichte von Silomais.


Darüber hinaus spielt aber auch der Rationsanteil des Grundfutters bei den Milchkühen eine bedeutende Rolle. Für grasbetonte Rationen (mehr als 60%) sind stärkereiche Sorten vorteilhaft. Maisbetonte Rationen dagegen weisen schon viel Stärke auf – dann kann eine Sorte mit geringerem Stärkegehalt, jedoch sehr guter Zellwandverdaulichkeit die richtige Wahl sein.


Welche Sortenparameter sollten Biogasbetriebe berücksichtigen?


Wurth: Seit einigen Jahren wird für jede Sorte auch die Biogasausbeute mit Hilfe von NIRS-Qualitätsdaten geschätzt. Maßgeblichen Einfluss haben hier der Fett-, Faser- und Zuckergehalt. Sorten mit einer guten spezifischen Biogasausbeute können auch bei mittleren Erträgen einen hohen Biogasertrag erreichen, aber auch anders herum. Wenn Maissilage nicht gleichzeitig für Wiederkäuer und Biogas aus einem Silo entnommen wird, ist es von Vorteil, auch die Biogasausbeute bei der Sortenwahl mit einzubeziehen.


Bei den Sortentypen wird zwischen „Stay green“ und „Dry down“ unterschieden. Auf welchen Standorten eignen sich die verschiedenen Typen?


Wurth: „Stay green“ heißt: länger grün bleibende Restpflanze. Das bringt für die Verdaulichkeit Vorteile mit sich und verlängert das Erntefenster.


Dry down hingegen heißt: schnelle Abreife der Restpflanze, sobald der Kolben gefüllt ist. Dann sollte möglichst zeitnah gehäckselt werden, damit die Restpflanze nicht zu trocken wird und die Verdaulichkeit nicht zu sehr absinkt. An ungünstigen Standorten mit schwierigen Abreifebedingungen kann der Anbau einer Dry Down-Sorte sinnvoll sein – sie muss dann aber zügig ins Silo.


In jedem Jahr gibt es eine Fülle neuer Sorten, die sich in den LSV erst einjährig prüfen ließen. Welche Strategie empfehlen Sie Landwirten?


Wurth: Jeder Maisanbauer hat einen Eindruck von den selbst angebauten Sorten. War der Eindruck gut, wird sicherlich wieder auf diese Sorte/n gesetzt.


Der Zuchtfortschritt, den neue Sorten bieten, sollte dennoch nicht ungenutzt bleiben. Für eine Orientierung ist es wichtig, immer wieder die passenden neuen Sorten für einen Probeanbau mit aufzunehmen.-mb-

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