Damit die Zünsler-Larve nicht überwintern kann, sollte die Maisstoppel möglichst gut zerkleinert sein. In Körnermais ist man diesem Ziel mit einer neuen Variante des Pflückvorsatzes „Horizon Star II“ näher gekommen.
Wie gewohnt ziehen dabei zwei Pflückrotoren die Maispflanzen nach unten. Im gleichen Zug zerkleinert ein weiterer mit Schneidscheiben bestückter Rotor die Pflanze in kurze Teile. Diese werden dabei so zerfasert, dass die in den Stängeln sitzenden Larven nicht überleben.
Neu ist, dass sich dadurch die Horizontal-Messer weiter nach vorne verlegen ließen. Dies verringert den Abstand zur Bodenoberfläche deutlich, sodass die Messer die Maisstoppeln jetzt kürzer über dem Boden abschneiden. Eine Abkantung nach unten reißt dabei den verbleibenden Stoppel an und zerfasert die Oberfläche. Ist der Boden eben, verbleibt nur eine sehr kurze Stoppel.
„Wir gehen von Wirkungsgraden des Systems von rund 90% aus“, erklärt Pflanzenschutzexperte Günter Klingenhagen von der LWK Nordrhein-Westfalen. Der Grund: Sobald Erschütterungen an der Maispflanze durch die Ernte entstehen, wandern die Larven im Stängel nach unten. Bei einem Mulchereinsatz hätte ein Teil der Larven somit genug Zeit, in den schützenden Wurzelballen zu gelangen. Beim direkten Zerfasern ist das nicht der Fall.
Die Kosten für den zusätzlichen Kraftbedarf beziffert der Hersteller auf ca. 30 €/ha. Der Einsatz von Spezial-geräten wie einem Schlegelmulcher ist in der Regel etwas teurer (30 bis 50 € je ha). „Bei einer Vorführung zerkleinerte der Pflücker die Maisstoppel und Restpflanze genauso gut wie die Spezial-geräte“, so die Beobachtung von Landtechniker Dr. Norbert Uppenkamp von der LWK NRW. „Der Vorteil der Pflücker-Variante liegt auch darin, dass man keine Stoppeln überfährt.“