Die EU-Gutachter haben die Arbeit deutscher Behörden scharf kritisiert und fordern, den Zulassungsstau abzubauen. Jetzt gilt es, das Chaos im System zu sortieren.
Das Verfahren der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln dauert in Deutschland viel zu lange – das zeigt eine Überprüfung der EU-Kommission. Die Ergebnisse dieses Audits, in dem die EU-Gutachter die Arbeitsweise der deutschen Behörden im letzten Jahr untersucht haben, waren verheerend.
So kommt es z.B. wegen nicht abgestimmter Arbeitsprozesse zwischen den vier beteiligten Behörden und nationaler Alleingänge zu deutlichen Fristüberschreitungen bei der Bearbeitung von Anträgen. Die Folge ist ein enormer Zulassungsstau. Mehr dazu lesen Sie in top agrar 6/2017, ab Seite 56.
Weil die deutschen Zulassungsbehörden mit dem Nichteinhalten von Fristen gegen EU-Recht verstoßen, geraten sie stark unter Druck. Was die EU-Kommission jetzt von Deutschland erwartet, um die Mängel im Zulassungssystem zu beseitigen, lesen Sie im Kasten.
Mit den Maßnahmen will die EU vor allem die zonale Zulassung endlich auf gangbare Füße stellen. Weil es nicht nur in Deutschland hakt, sondern auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten, sollen die Fortschritte in EU-weiten Audits geprüft werden.
Für die Landwirte sind schnelle Verbesserungen in der Zulassungspraxis absolut wichtig. Bereits jetzt gibt es Behandlungslücken und kaum die Möglichkeit, ein ordentliches Resistenzmanagement durchzuführen. -mb-
Für die Landwirte sind schnelle Verbesserungen in der Zulassungspraxis absolut wichtig. Bereits jetzt gibt es Behandlungslücken und kaum die Möglichkeit, ein ordentliches Resistenzmanagement durchzuführen. -mb-
Wie das BVL den Zulassungsstau bewältigen will, lesen Sie ab S. 56. Welche Maßnahmen das Umweltbundesamt plant, steht in der nächsten top agrar.