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Zum Abschluss breit gegen Fusarium

Lesezeit: 4 Minuten

Nur bei absolut trockener Witterung während der Weizenblüte hat Fusarium keine Chance. Verlassen Sie sich nicht leichtfertig darauf!


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Nach wie vor favorisieren wir, die Gesamtstrategie so aufzubauen, dass zum Ährenschieben die letzte Fungizidbehandlung im Weizen erfolgen kann. Blattbehandlungen verhindern nur einen vorzeitigen starken Aufbau der Krankheiten. Die Abschlussbehandlung sollte man dann breit wirksam, optimiert auf den dominanten Pilz, einstellen.


Zusätzlich muss man das Fusarium-Risiko anhand der Witterung, Sorte, Vorfrucht und des Bestellverfahrens einschätzen. Letztlich wird es jedoch von der Witterung bestimmt. Fusarium-Infektionen erfolgen, wenn warm-feuchtes Wetter zur Blüte vorherrscht. Ist zudem die Sorte anfällig, muss man Fusarium vorsorglich kontrollieren. Wenn dann noch der Weizen nach einer kritischen Vorfrucht, z. B. pfluglos nach Mais, steht, sollte man höchste Priorität auf eine sichere Fusariumwirkung der Abschlussbehandlung legen.


Der Termin der Abschlussbehandlung ist am Wetter auszurichten. Niederschläge fördern Fusarium, Septoria, Schneeschimmel und wenn Schauer bei warmer Witterung auftreten auch die Rostkrankheiten. Deshalb ist ab Beginn der Blüte bei Niederschlägen der wirksamste Termin erreicht. Blühbeginn ist dann, wenn allererste Blütenblättchen erscheinen. Wenn die ganze Ähre mit Blütenblättchen übersät ist, dann ist die Blüte schon vorbei.


Fusarium benötigt zur Infektion Temperaturen von über 20 °C. Kurze Phasen, ein zwei Tage, mit kaltem Wetter schützen aber nicht vor Fusarium. Deshalb sollte die Behandlung zur Sicherheit mit Fusarium-Wirkung ausgestattet sein. Nur bei absolut trockener Witterung hat Fusarium keine Infektionschance.


Feuchte fördert Fusarium:

Der tatsächliche Toxingehalt zur Ernte wird maßgeblich von der Witterung in der Kornfüllungsphase bestimmt. Anhaltend feuchte Witterung führt zu hohen Toxingehalten, eine schnelle Abreife bei trockener Witterung zu geringen.


Mit guten Fungiziden sind Wirkungsgrade um 50 bis 70 % zu erzielen. In Jahren mit extrem hohen Toxinwerten lässt sich nicht auf jedem Standort und in jeder Sorte der gesetzlich festgelegte Grenzwert für Brotweizen von 1,2 mg DON/kg Weizen unterschreiten. Ein verträglicher Toxingehalt für Futtergetreide ist dann schon gar nicht sicherzustellen.


Gegen Fusarium gibt es viele Fungizide. Je nach Situation lässt sich ein Mittel oder eine Kombination mit sehr guter Breitenwirkung und einer mittleren bis sehr guten Fusarium-Wirkung wählen.


Carboxamide schonen!

Dabei gilt ein Grundsatz: Carboxamid-Kombinationen zur Abschlussbehandlung nur einsetzen, wenn Septoria-Blattdürre fast nicht vorkommt! Das soll verhindern, mutierte Septoria-Stämme zu selektieren. Diese würden vermehrt in der neuen Population des nächsten Jahres vorkommen und den Selektionsdruck erhöhen (Resistenzbildung). Das bedeutet: Wenn man bereits im Blattbereich ein Carboxamid eingesetzt hat, sollte man zur Abschlussbehandlung Azole verwenden.


Bei extensiver Fungizid-Strategie mit maximal zwei Behandlungen ist ein physiologischer Mehrertrag von ca. 2 dt/ha mit dem Einsatz von Carboxamiden zur Abschlussbehandlung möglich. Das zeigen unsere Versuche immer wieder. Bei drei oder mehr Behandlungen ist dagegen kein zusätzlicher Ertragseffekt zu erwarten. Die physiologische Leistung ist dann durch die hohe Intensität ausgeschöpft.


Nach der Vorlage von z. B. Capalo oder Kantik bzw. anderen Azol-Kombinationen im Blattbereich kann man eine Kombination mit Bixafen-haltigen Carboxamiden + Azol breitwirksam mit guter Fusarium-Wirkung einsetzen. Die Versuche zeigen aber auch, dass der physiologische Effekt vom Skyway nur bei höheren Mengen von über 0,75 l/ha zum Tragen kommt. Bei alleinigem Einsatz von Skyway ist die Wirksamkeit auf Fusarium in Form von Toxinreduktionen schwach. Deshalb empfehlen wir Kombinationen aus z. B. 0,75 l/ha Skyway Xpro + 1,0 l/ha Osiris. Bei hoher Fusarium-Gefahr sind höhere Osiris-Mengen bis 1,5 l/ha notwendig. Alternativ zeigte Siltra Xpro mit voller Menge durch den sehr hohen Prothiconazolgehalt (200 g pro ha) auch eine gute Fusarium-Wirkung. Das neue Soleil bringt eine sehr gute Ergänzung gegen Fusarium.


Das Zumischen von Achat ist sinnvoll, wenn sich spät nach dem Ährenschieben DTR ausbreitet. Betroffen sind hier vor allem offene Bördelagen. Dort kann durch einen windverbreiteten Konidiensporenzuflug auch Fruchtfolgeweizen infiziert werden.


Abschluss mit Azolen:

Wenn Sie zuvor auf Septoria-Standorten Carboxamide im Blattbereich eingesetzt haben, sollten Sie zum Abschluss nur Azole wie Osiris, Prosaro, Ampera, Input Classic, Proline oder Gladio einsetzen. Kombinationen ergänzen die Formulierung und Breitenwirkung, sodass die in den Übersichten 1, 3 und 4 aufgeführten Mischungen zu favorisieren sind. In Witterungsphasen ohne Fusarium-Gefahr reichen die Produkte oft mit leicht reduzierter Menge. Alternativ können Sie auch Kombinationen, wie z. B. Taspa + Ampera oder Taspa + Credo mit geringerer oder ohne Fusarium-Wirkung, verwenden.

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