Den Aufwuchs von Streuobstwiesen zu nutzen, ist meist mühsam. Da sich die Wiesen je nach Standort unterscheiden, gibt es keine einheitlich optimale Bewirtschaftung. Welchen Einfluss verschiedene Maßnahmen auf dieses Grünland haben, erklärte kürzlich Dr. Ulrich Thumm, Uni Hohenheim in der BWagrar. Hier die wichtigsten 10 Punkte:
- Die Baumreihen sind in Nord-Südrichtung zu pflanzen, damit lichtbedürftige Kräuter und Leguminosen nicht verschwinden.
- In schwer befahrbaren Hanglagen ist ein Beweiden sinnvoll. Um den Pflanzenbestand nicht zu verändern, muss die Besatzzeit stimmen. Bei einer zu langen Besatzzeit verschmähen die Tiere weniger schmackhafte Arten, sodass sich diese ausbreiten.
- Frühe, häufige Schnitte verbessern die Grünfutterqualität, reduzieren aber auch die Artenvielfalt.
- Eine Düngung kann bei häufiger Schnittnutzung nötig sein.
- Ein spätes Mulchen gibt den Pflanzen mehr Zeit sich zu entwickeln, sorgt aber für eine dickere Mulchschicht. Diese kann das Kräuter- und Leguminosenwachstum hemmen.
- Zwei Mulchschnitte mit Zerkleinerung erhalten meist den Bestand.
- Eine Kombination aus Mulchen in der Baumreihe und Schneiden zwischen den Reihen, ist sehr effizient.
- Eine extensive Nutzung fördert oft Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut.
- Wird die Wiese nicht gepflegt, verbuschen die Flächen meist schnell.
- Durch Zwei-Schnittnutzung und mäßige Düngung lässt sich der Bestand von ökologisch wertvollen Flächen meist erhalten.