Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) erteilt die Zulassung für ATTRACAP. Es wurde für eine Fläche von 3.500 ha zugelassen. Zulassungszeitraum ist vom 21.2.2022 bis 20.6.2022.
Wie auch schon in den letzten Jahren ist ATTRACAP auch 2022 neben Kartoffeln im Spargelanbau zugelassen. Das Produkt ist als biologisches Mittel sowohl für den ökologischen als auch den konventionellen Landbau zugelassen und FiBL gelistet, teilt die Biocare GmbH aus Dassel mit. Man arbeite zudem mit Hochdruck an der regulären Zulassung.
ATTRACAP ist ein Granulat zur Befallsreduktion von Schnellkäferlarven (Drahtwürmer) im Kartoffel- und Spargelanbau. Die Kapsel basiert auf einer biologischen Attract-und-Kill Strategie. Diese nutzt, dass die überwiegende Zahl der bodenlebenden Schädlinge CO2 zur Orientierung verwenden. Da wachsende Wurzeln CO2 abgeben, ist dies äußerst attraktiv für die Larven.
Die Kapseln imitieren eine Pflanze, indem sie bei Kontakt mit der Bodenfeuchte CO2 produzieren und locken so die Drahtwürmer an. Gleichzeitig wächst ein entomopathogener Pilz (Metarhizium brunneum Cb15-III) aus der Kapsel aus. Die auswachsenden Pilzsporen infizieren die Drahtwürmer bei Kontakt mit der Kutikula.
Das Pilzisolat kommt ursprünglich aus der Nähe von Göttingen und weist eine hohe Wirksamkeit gegenüber den in der Landwirtschaft vorkommenden Schnellkäferarten auf, so der Hersteller weiter. Im Jahr 2021 habe man in der Schweiz und in Deutschland in unabhängigen Feldversuchen über 90 % Wirkungsgrad erzielen können.
Optimale Behandlungsergebnisse sollen sich durch eine fachgerechte Lagerung (lt Produktetikett) bis zur Applikation unterstützen lassen. Eine ausreichende Bodentemperatur (ab 12°C im Damm) fördere ebenfalls die Etablierung des Pilzes im Boden im Kampf gegen den Drahtwurm.