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Aufpassen mit Mutterkorn im Roggen

Bei der Beprobung der aktuellen Roggenernte ist vermehrt ein Mutterkornbefall festgestellt worden. Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist 2015 zwar kein Mutterkornjahr, die wechselhafte Witterung hat die Ausbreitung regional jedoch gefördert.

Lesezeit: 2 Minuten

Bei der Beprobung der aktuellen Roggenernte ist vermehrt ein Mutterkornbefall festgestellt worden. Laut der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ist 2015 zwar kein Mutterkornjahr, die wechselhafte Witterung hat die Ausbreitung regional jedoch gefördert.


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Eine verlängert feucht-kühle Witterung in der Blühperiode, in der sich die Pollenausschüttung über einen längeren Zeitpunkt erstreckt, begünstigte die Infektionen. Andererseits führte trocken warmes Wetter zu einer kurzen kompakten Blühphase (= optimal für die Befruchtung, ungünstig für Infektionen). Nach Ansicht der Kammer dürften daher geschützte Lagen, langsamer abtrocknende Flächen, die windabgewandt liegen, stärker gefährdet sein. Sehr leichte Böden mit Trockenstress hätten ebenfalls ein höheres gefährdungspotenzial.


Homogene, gleichmäßig entwickelte Bestände mit gut verteilten Pflanzen garantieren eine kompakte, kurze aber intensive Blühphase. Daher ist auf eine optimale Aussaat zu achten, so die Kammer weiter, und verweist auf eine optimale Ablagetiefe, gleichmäßige Saatgutablage inklusive Längsverteilung. Werden zusätzlich extreme Dünnsaaten und Aussaattermine gemieden, lässt sich dieses Ziel erreichen.

 

Fahrgassen, Vorgewende und Gräser an den Feldrändern erhöhen das Gefährdungspotential. Die Fahrgassen sind der Fahrspurbreite bei Düngung und Pflanzenschutz anzupassen. Bei Befall sollten die betroffenen Teilflächen (Fahrgasse, Vorgewende) separat beerntet werden. Gräser an den Feldrändern sollten bei Blühbeginn gemulcht werden, um möglichen Sekundärinfektionen vorzubeugen. Dabei ist jedoch auch auf naturschutzfachliche Belange zu achten (keine Gefährdung bodenbrütender Vögel und des Niederwildes).

 

Folgende Auflistung gibt die Sorteneinstufung bezüglich der Mutterkornanfälligkeit nach BSA-Liste wider. Die SU-Sorten werden mit einer 10 prozentigen Beimischung von Populationsroggen ausgeliefert. Dadurch könne die Mutterkornanfälligkeit um ca. eine BSA-Noteneinheit gesenkt werden, erklärt die Landwirtschaftskammer.


BSA-Noten


  • Conduct 3
  • Brasetto 4
  • Guttino 4
  • Helltop 4
  • KWS Bono 4
  • Parlazzo 4
  • SU Cossani 5
  • SU Forsetti 5
  • SU Mephisto 6
  • SU Nasri 5
  • SU Performer 6
  • SU Santini 6

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