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Ökologisch unsinnig

Baden-Württemberg: Nabu wirbt für mehrjährige statt einjähriger Blühbrachen

Naturschützer in BW hoffen, dass das Land die einjährigen Blühstreifen aus der Förderung nimmt und stattdessen mehrjährige Anlagen fördert. Denn bei einjährigen sei der Schaden höher als der Nutzen.

Lesezeit: 3 Minuten

Mit Blühbrachen bzw. Refugialflächen sollen Bauern in Baden-Württemberg Rückzugsorte für Insekten in der Agrarlandschaft schaffen. Laut dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle sollen langfristig 10 % der Flächen freiwillig so gestaltet werden. Gleichzeitig sollte jeder Betrieb 5 % seiner Flächen als Blühstreifen einsäen. Ist dieser Anteil bei dem einen Hof geringer, müsste also ein anderer entsprechend mehr anlegen, so Enssle im Gespräch mit SWR2.

Gefordert seien also alle, konventionelle wie ökologisch wirtschaftende Betriebe. Der Nabu weiß, dass das ein ambitioniertes Ziel ist, kann sich aber Kritik nicht verkneifen. Denn bisher habe das Programm laut Nabu-Landwirtschaftsreferent Jochen Goedecke noch nicht viel gebracht. Das liege an der Ausgestaltung der Blühprogramme. Die Brachen würden in BW bislang stets nur für ein Jahr angelegt. „Einjährige Brachen werden bis zum 15. Mai ausgesät. Viele Vogelarten wie die Feldlerche haben ihre Nester aber schon davor gebaut. D.h. die sind dann im April/Mai schon auf dem Boden und werden bei der Bearbeitung zerstört“, so Goedecke.

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Ein weiteres Problem sei, dass diese Blühstreifen zwischen September und November wieder gemulcht würden. Dabei würden alle Insekten darin sterben. Tiere und Eier, die in den Stängeln überwintern wollten, „würden einfach weggehäckselt“, zitiert der SWR den Nabu-Referenten. Goedecke fordert daher fünfjährige Blühstreifen. Studien würden belegen, dass viele Insekten so überwintern könnten und ihnen ganzjährig Nahrung zur Verfügung steht.

Dass die Bauern vermehrt nur die einjährigen Brachen anlegen, liege zum einen an der höheren Förderung vom Land gegenüber mehrjährigen Streifen. Zum anderen sei in der Kommunikation einiges schiefgelaufen: Vielen Landwirten sei der ökologische Mehrwert der mehrjährigen Blühstreifen noch gar nicht klar, heißt es.

Dass es auch anders geht, zeige sich in Bayern, wo die mehrjährige Anlage finanziell deutlich attraktiver sei und eine zusätzliche Einnahmequelle darstelle. Laut SWR könnten die bayerischen Kollegen mit einem Blühstreifen das gleiche verdienen wie mit einem Weizenfeld. Das erkennt auch der Nabu an. Laut Goedecke wollten die Bauern ja mehr tun und seien sehr aufgeschlossen bei dem Thema.

Bis März will das Agrarministerium BW nun in einer Verwaltungsvorschrift festlegen, welche Blühstreifen als Refugialflächen anerkannt werden. Der Nabu hofft, dass einjährige Blühflächen dann nicht mehr als ökologisch wertvoll enthalten sind.

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