In Moldawien erzeugtes Saatgut kann demnächst als gleichwertig mit in der EU erzeugtem Saatgut betrachtet werden, wenn die aktuell noch vorhandenen, kleineren Mängel behoben sind. In einem aktuellen Inspektionsbericht bescheinigt das Europäische Lebensmittel- und Veterinäramt (FVO) dem osteuropäischen Land, dass dort die amtlichen Kontrollen der Saatguterzeugung und die Zertifizierung von Saatgut angemessen organisiert sind.
Alle Tätigkeiten würden vom Personal der zuständigen Behörden durchgeführt, das über angemessene Fachkenntnisse und Erfahrung auf diesem Gebiet verfüge. Es würden keine Aufgaben delegiert. Alle an der Saatguterzeugung und -vermarktung beteiligten Parteien sind laut Prüfbericht registriert und werden von Saatgutinspektoren regelmäßig kontrolliert.
Die in Moldawien praktizierte Registrierung von Pflanzensorten entspreche den Anforderungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und denen der EU, heißt es weiter. Die Feldbesichtigungen von Saatgutvermehrungsbeständen würden gemäß den OECD-Standards durchgeführt und erfüllten die EU-Anforderungen. Es fänden auch Kontrollen des Saatguts vor und nach der Zertifizierung statt. Diese würden allerdings nicht vollständig im Einklang mit den OECD-Standards durchgeführt, da nicht alle Proben des Vorstufen- und Basissaatguts in die Untersuchung einbezogen seien.
Die Probenahme und Untersuchung von Saatgut für die Ausfuhr erfolgt dem Inspektionsbericht zufolge ordnungsgemäß entsprechend den Regeln der Internationalen Vereinigung für Saatgutprüfung (ISTA). Die Saatgutpackungen würden mit amtlichen Etiketten versiegelt, und die Rückverfolgbarkeit im Saatgutzertifizierungsprozess sei sichergestellt. Einige geringfügige Abweichungen fanden die Prüfer bei den Qualitätsstandards für das Saatgut von Mais, Hirse und bestimmten Gemüsearten. Sie forderten die zuständigen Stellen dazu auf, hier wie auch bei den Kontrollen vor und nach der Zertifizierung für Abhilfe zu sorgen.