Die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt steht laut dem Bauernbund vor großen Herausforderungen, die durch den Klimawandel verursacht werden. Dabei geht es nicht um eine Angstmache, sondern um eine realistische Einschätzung auf wissenschaftlicher Basis. Neben den notwendigen betrieblichen Anpassungsprozessen hält der Bauernbund daher auch die Hilfe des Staates bei Extremwetterereignissen für notwendig.
Nach Ansicht der Landwirte werden Extremwetter wahrscheinlich deutlich zunehmen. Eine staatlich geförderte Pflichtversicherung lehne man allerdings ab. Der Bauernbund Sachsen-Anhalt befürwortet vielmehr die Einrichtung eines Extremwetterfonds aus Landesmitteln. "Er soll dazu dienen, im Katastrophenfall besondere Schadensereignisse für Kommunen, Landwirte und Forst auszugleichen, bzw. teilweise auszugleichen“, so Präsident Jochen Dettmer.
„Allerdings halten wir aber die Beschränkung auf Darlehen für nicht zielführend, da betroffene Kommunen oder Betriebe Finanzmittel benötigen und die Fremdkapitalbelastung in den Betrieben bereits ausgeschöpft ist. Darlehen sind auch über die Landwirtschaftliche Rentenbank beziehbar. Wir schlagen daher vor, eine Entschädigung in Form von verlorenen Zuschüssen zu zahlen. Bei Dürre oder Hochwasser kann dies über Hektarhilfen für betroffene Gebietskulissen erfolgen, wie z.B. beim Elbhochwasser im Jahr 2013", so Dettmer.
Zur Vermeidung von bürokratischem Aufwand sollte die Entschädigungszahlung bei entsprechendem Schadensnachweis unabhängig vom Einkommen erfolgen. Die Entscheidung zum Abschluss zusätzlicher Versicherungen in Schadensfällen liege im Ermessen jedes Betriebsinhabers. "Zwangsbeiträge bzw. Pflichtversicherungen lehnen wir ab“, ergänzt die Geschäftsführerin des Bauernbundes Sachsen-Anhalt, Annekatrin Valverde, die bei der Landtagsanhörung den Verband vertreten hat.