Der Konzern Bayer, der gerade das US-Unternehmen Monsanto gekauft hat, will Europa keine Gentechnik aufzwingen. Wie Bayer-Chef Werner Baumann der Süddeutschen Zeitung sagte, habe man Monsanto nicht zu diesem Zweck übernommen. „Wenn die Gesellschaft gentechnisch verändertes Saatgut ablehnt, akzeptieren wir das. Der Konzern wird nicht über Umwege versuchen, das zu ändern.“
Baumann geht sogar soweit, sich von den Geschäftsmethoden der Amerikaner zu distanzieren. Monsanto habe zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts versucht, die Einführung von genveränderten Pflanzen in Europa gegen Widerstände voranzutreiben und sei dazu zu wenig auf Bedenken eingegangen. Unter seiner Führung solle damit Schluss sein, kündigte Baumann an. „Wir bei Bayer haben einen partnerschaftlichen Ansatz, mit unseren Kunden und allen gesellschaftlichen Gruppen umzugehen.“ Außerdem werde auch er persönlich den Dialog mit Kritikern stärker suchen.
Die Übernahme von Monsanto ist die teuerste, die ein deutsches Unternehmen jemals vollzogen hat. 66 Mrd. Dollar will Bayer für den Saatgut- und Pflanzenschutzmittelanbieter zahlen. Allerdings müssen der Übernahme noch die Wettbewerbshüter in etwa 30 Ländern zustimmen. Baumann erwartet den Abschluss der Übernahme Ende 2017.
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