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Bericht der DLG-Pflanzenbautagung zum Thema Zuckerrübe

„Die Zuckerrübe ist von der Züchtung bis zur Verarbeitung des Endproduktes sehr gut aufgestellt.“ So lautet das Fazit der diesjährigen DLG-Pflanzenbautagung, die am 19. Juni in Göttingen stattfand.

Lesezeit: 5 Minuten

„Die Zuckerrübe ist von der Züchtung bis zur Verarbeitung des Endproduktes sehr gut aufgestellt.“ So lautet das Fazit der diesjährigen DLG-Pflanzenbautagung, die am 19. Juni in Göttingen stattfand.

 

Vor den 180 Teilnehmern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Beratung und landwirtschaftlicher Praxis hob DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer in seiner Eröffnungsansprache die Züchtungserfolge, den verbesserten Anbau, die professionelle Verarbeitung sowie die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten hervor. Darüber hinaus machte der DLG-Präsident den Erfolgszug der Zuckerrübe in den letzten Jahren an der engen Verflechtung von Grundlagenforschung und angewandtem Wissen fest. Für ihn ist der Standort Göttingen mit der Universität und dem Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) sowie mit forschender Industrie, aktiver Kammerberatung und innovativen Landwirten im Umfeld eine ideale Konstellation.

 

Dem pflichtete der Vizepräsident der Universität Göttingen Prof. Dr. Wolfgang Lücke in seiner Grußansprache bei. Auch Lücke sprach sich für eine breite Zusammenarbeit zwischen den forschenden Institutionen aus. Zudem sieht er keine Probleme in einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie. „Diese Zusammenarbeit muss allerdings transparent und stets zitierbar sein“, betonte der Vizepräsident der Göttinger Universität.

 

Perspektiven der Zuckerrübenzüchtung

 

„Der Zuckerertrag pro ha ist nach wie vor unser Hauptziel“, erklärte Dr. Andreas Loock von der KWS SAAT AG. In seinem Vortrag über die Perspektiven der Zuckerrübenzüchtung zeigte er auf, dass seit 1996 ein Ertragszuwachs von 0,4 t pro Jahr auf über 15 t Zucker pro Hektar zu verzeichnen war. Für die Zukunft erwartet er noch weitere, deutliche Ertragssteigerungen zur Erhöhung der Konkurrenzkraft der Zuckerrübe.

 

Große Bedeutung werde Loock zu Folge die Resistenzzüchtung als Absicherungsstrategie gewinnen. „Wir müssen in Bezug auf die klassischen Pathogene neue Resistenzquellen erschließen und gleichzeitig Ertragsdefizite reduzieren.“ Darüber hinaus sieht er Handlungsbedarf bezüglich neuer Pathogene und abiotischen Stressfaktoren sowie in der Bearbeitung von „neuen“ Krankheiten und Schädlingen wie Vergilbungsviren, Rhizoctonia violacea und Insekten.

 

Auch sei die Entwicklung von alternativen Herbizidkonzepten eine weitere Herausforderung. Allerdings würden Einfachresistenzen an Bedeutung verlieren. Ziel müsse es sein, Mehrfachresistenzen und -toleranzen zu entwickeln. Neue Züchtungstechnologien werden, so der KWS-Fachmann, einen wesentlichen Beitrag leisten, die Sortenentwicklung an sich ändernde Wachstumsbedingungen anzupassen und Erträge zu steigern. Hier zähle auch die Gentechnik, auf deren Einsatz die KWS SAAT AG vorbereitet sei.

 

Die Zuckerrübe als Vor- und Folgefrucht

 

In einem weiteren Beitrag ging Dr. Anna Jacobs vom Göttinger Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) auf die Zuckerrübe als Vor- und Folgefrucht ein. Hierbei bezog sie sich auf Ergebnisse von Feldversuchen in Harste (Niedersachsen) und Aiterhofen (Bayern). Untersucht werden an beiden Standorten die Erträge und die Qualität. Bei der Vorfruchtwirkung der Zuckerrübe auf Winterweizen zeige sich an beiden Standorten eine im Vergleich zu anderen Früchten mittlere Ertragswirkung, die nicht an die Wirkung des Winterrapses heranreicht. Auch bewirkten die Zuckerrübenerntereste keine Erhöhung des Rohproteingehalts. Für den Standort Harste zeigten die Ergebnisse einen Trend hin zur Körnererbse als beste Vorfrucht für Zuckerrüben.

 

Wie die IfZ-Expertin erklärte, seien nach Körnererbsen keine für die Rüben zu hohen Nmin-Werte im Boden festzustellen. Ein weiterer Trend am Standort Harste weise auf eine schwache Jugendentwicklung der Zuckerrübe nach der Vorfrucht Silomais hin. Am Standort Aiterhofen sei festzustellen, dass die Vorfrucht Silomais geringere Erträge bei der Folgefrucht Zuckerrübe nach sich ziehe.

 

Biogasgewinnung aus Zuckerrüben

 

Die Zuckerrübe ist für die Erzeugung von Biogas aufgrund ihrer stofflichen Zusammensetzung hervorragend geeignet. Darauf wies Prof. Dr. Eberhard Hartung von der Universität Kiel hin. Insbesondere in Mischsilagen seien eine hohe Gasausbeute, ein gutes Gärverhalten und ein schneller Abbau des Substrats zu verzeichnen. „Mischsilagen bringen wesentlich bessere Ergebnisse als die Monovergärung“, betonte der Kieler Wissenschaftler. Aus gärtechnologischer Sicht habe, im Gegensatz zu anderen Substraten, die Größe der Rübenteile keine ausschlaggebende Bedeutung.

 

Wie Hartung weiterhin erklärte, haben Zuckerrüben einen besonders hohen Gehalt an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten, so dass sie sehr schnell vollständig abgebaut werden und somit geringe hydraulische Verweilzeiten im Fermenter haben. ln Laborversuchen mit Batch-Fermentern seien silierte Zuckerrüben nach bereits ca. 6 bis 8 Tagen zu über 90 Prozent umgesetzt, was im Gegensatz dazu bei Mais ca. 12 bis 18 Tage und bei Schweineflüssigmist über 20 Tage benötige.

 

Innovationen im Bereich der Zuckerrübenerntetechnik

 

Nach Dr. Klaus Ziegler vom Verband Fränkischer Zuckerrübenanbauer in Eibelstadt kämpfen noch ein knappes Dutzend Hersteller im Erntemaschinenbereich um Marktanteile, wobei die deutschen Hersteller im Bereich Innovationen Maßstäbe setzten. Zwei- und Drei-Achser hätten bei den Köpfrodebunkern einen festen Kundenstamm gefunden. In Deutschland würden damit bereits 87 % der Anbaufläche gerodet.

 

Mit Blick auf Testergebnisse von der Beet Europe 2012 in Seligenstadt stellte Ziegler fest, dass die heutigen Erntesysteme einen hohen Stand bei der Arbeitsqualität erreicht hätten. Die Leistungsbreite, auch innerhalb desselben Unternehmens, sei mittlerweile groß. Für das verlustarme Roden seien die Fahrgeschwindigkeit, die Rodetiefe und das Köpfen im optimalen Bereich entscheidend. Hier hätten die am Test beteiligten Systeme gute Ergebnisse erzielt.

 

Sowohl mit den neueren Walzenreinigungssystemen als auch mit den aggressiver arbeitenden Siebsternsystemen könne verlustarm gearbeitet werden. Probleme könnten die mit immer größeren Bunkern ausgestatteten Maschinen bereiten. Hierauf müsse, so Ziegler, mit einer angepassten Bereifung reagiert werden. (ad)

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