Nachdem die Gerste komplett gedroschen ist, liegen für Brandenburg die ersten konkreten Zahlen zu deren tatsächlichen Ernteergebnissen vor, die Rückschlüsse auf die Ernte 2019 gestatten, teilt der Bauernverband (LBV) mit.
Landesweit ist bei Wintergerste eine Ernte mit 53,7 dt/ha und somit 11 % unter dem langjährigen Durchschnitt eingefahren worden. Die Spanne reicht dabei von 66,8 dt/ha in der Uckermark bis 43,1 dt/ha in Oberspreewald-Lausitz. Auch bei Weizen und Roggen sind solche enormen Unterschiede zwischen Norden und Süden unseres Landes zu erwarten. Demnach ergibt sich für das Land aufgrund der unterschiedlichen Regenmengen und Bodenverhältnissen ein sehr differenziertes Bild. Während die Bauern im Süden Brandenburgs vor einer ähnlich katastrophalen Situation wie im vergangenen Jahr stehen, melden die Landwirte im Norden vorwiegend durchschnittliche Erntemengen, die über denen des Dürrejahres 2018 liegen. Bei Winterraps zeichnet sich mit unter 25 dt/ha in allen Regionen ein Druschergebnis auf dem Niveau des schlechten Vorjahres ab.
„Große Sorgen bereiten uns auch das für Tierfutter genutzte Grünland und der Silomais, der sich derzeit auf besonders trockenen Standorten mit geringer Bodenqualität gerade einmal hüfthoch und mit zusammengerollten Blättern präsentiert. Hier bedarf es dringend kontinuierlicher Niederschläge. Zehn Liter pro Woche auf den Quadratmeter, das wäre eine Menge mit der wir auf unseren sandigen Böden, die nur wenig Wasser speichern können, gut leben könnten.“, erklärt LBV-Präsident Henrik Wendorff.