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Conviso Smart als neues System im Zuckerrübenanbau

Erstmalig stellte KWS das neue System Conviso Smart vor, das zusammen mit Bayer entwickelt wurde. Es besteht aus einem Herbizid der Sulfonylharnstoffe von Bayer und Herbizid-toleranten Zuckerrübensorten der KWS. Bei diesen handele es sich um klassische gezüchtete Rübensorten.

Lesezeit: 5 Minuten

Rund 150 Vertreter aus Zuckerindustrie, Wissenschaft, Landwirtschaft, Beratung und den Verbänden trafen sich Ende Dezember bei der KWS in Einbeck zur Fachtagung Zuckerrübe. Unter dem Motto „Mach Platz für die Rübe“ wurde die Entwicklungen im Bereich Forschung und Züchtung bei Zuckerrüben, die Bedeutung von Innovationen, Sorten sowie Serviceangebote von KWS präsentiert.

 

Erstmalig stellte das Unternehmen das neue System Conviso Smart vor, das zusammen mit Bayer entwickelt wurde und 2018 marktreif sein soll. Es besteht aus einem Herbizid der Sulfonylharnstoffe von Bayer und Herbizid-toleranten Zuckerrübensorten der KWS. Bei diesen handele es sich um klassische gezüchtete Rübensorten, betonte Markus Molthan, Leiter des KWS-AgroService Zuckerrübe Deutschland. Die erwarteten Zuckererträge dieser Sorten lägen hoch, aber nicht so hoch wie bei bestehenden Marktsorten, so Molthan.

 

Mit der Einführung des Conviso Smart beginne „eine neue Ära für die Rübe“ prophezeite Dr. Alexander Coenen, Regionenleiter Deutschland und Österreich in der KWS Sparte Zuckerrübe. Zwei ALS-Hemmer-tolerante Rübensorten ständen in diesem Jahr in der Wertprüfung 1 des Bundessortenamtes, erklärte Coenen. Es handle sich um je eine Rizomania-tolerante und eine Rizomania-Nematoden-tolerante Sorte. Ob und welche Sorte im nächsten Jahr in die Wertprüfung 2 übergeht, entscheide sich nach Sichtung der Ergebnisse, so Coenen. Auch für 2017 seien weitere ALS-Hemmer-tolerante Sorten für die Prüfung geplant.


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Das dazugehörige Herbizid Conviso sei als ölige Suspension formuliert und bestünde aus den ALS-hemmenden Wirkstoffen Foramsulfuron und Thiencarbazone-methyl, erlkärte Natalie Balgheim von Bayer. Der Sulfunylharnstoff Foramsulfuron sei blattaktiv, während Thiencarbazone-methyl über Blatt und Boden wirke. Die Zulassung in ALS-Hemmer-toleranten Rüben sei beantragt.

 

Die dazugehörigen Versuche betreute Professor Bernward Märländer am Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) in Göttingen. Das Herbizid wurde in den Versuchen entsprechend der beantragten Zulassung eingesetzt. Die Aufwandmenge würde bei einfacher Anwendung 1,0 l/ha und im Splitting-Verfahren 2 x 0,5 l/ha betragen. Der Behandlungszeitraum läge im Nachauflauf (NAK) zwischen dem 1-Blatt- bis 4-Blattstadium der Unkräuter (v. a. weißer Gänsefuß) und 2-Blatt- bis 8-Balttstadium der Zuckerrüben. Seine Ergebnisse: Die Rüben seien vollständig tolerant gegenüber dem Herbizid. Durch dessen breites Wikrungsspektrum könne das Ertragspotenzial der Sorten voll ausgeschöpft werden.

 

Sowohl die Einfache- als auch die Splitting-Anwendung zeige gute Wirkungen gegen die wirtschaftliche wichtigsten Ungras- und Unkrautarten, erklärte Märländer. Auch Unkrautrüben, Hühnerhirse, Ackerfuchsschwanz und Weißer Gänsefuß würden mit dem Herbizid fast vollständig erfasst. Bei Ehrenpreis reiche die Wirkung nicht aus, hier war die Vegleichsmischung wirkungsvoller. Aufgrund der Toleranz würden Kulturrüben nicht in Mitleidenschaft gezogen.

 

Allerdings sei der Einsatz des Herbizids bezogen auf das Resistenzmanagement kritisch zu sehen. Vor dem Einsatz von Conviso Smart in der Praxis müsse „definiert werden, wie häufig in einer Kultur ALS-Hemmer eingesetzt werden können“, fordert Märländer an den Fachausschuss der Herbizide des Julius  Kühn-Institut (JKI). Außerdem müssten Untersuchungen fortgeführt werden, da Wirkungslücken entstehen werden. Problematisch seien auch Landwirte, welche die Resistenzstrategie nicht einhalten würden, so Märländer.

 

Dass Conviso Smart nicht für jeden Betrieb geeignet sei, wurde durch die Referenten in nachfolgenden Diskussionen klargestellt. Es komme auf den einzelnen Betrieb und dessen Pflanzenschutzstrategie an, erklärte Balgheim. Die Schossrüben aus den ALS-Hemmer-toleranten Sorten seien ebenfalls gegen diese Wirkstoffgruppe tolerant, so Molthan. Dies könne zu Problemen führen.

 

Ein aktuell angelegtes Versuchsprojekt der KWS sei die Optimierte Standraumverteilung in Zuckerrüben, informierte Sören Seebode vom AgroService Zuckerrübe Deutschland. Dabei wurden Pflanzenbestände von 50.000 bis 160.000 Pflanzen/ha gedrillt. Die Abstände von Rübe zu Rübe im Dreieck betrugen 25, 33 oder 45 cm.

 

Bei einem Abstand von z. B. 33 cm und einem Bestand von 92.000 Pflanzen/ha erreichten die Rüben am schnellsten einen hohen Blattflächenindex von 5,0. Ertragserhebungen seien noch nicht ausgewertet. Dabei würde auch ein Vergleich zu Erträgen der üblichen Saat vorgenommen. Generell sei eine Saat im Dreiecksverbund von Seiten der Technik möglich, die Praktische Durchführung scheitere allerdings an der Erntetechnik, so Seebode.

 

Weiter forscht die KWS auch im Bereich der Drohnentechnologie erklärten Henrik Jürgens vom AgroService Zuckerrübe in Deutschland und Dr. Christoph Bauer, Leiter der Phenotyping Technologie. Die mit Kameras ausgestatten Drohnen überfliegen Felder und ermitteln dabei die GPS-Koordinaten der einzelnen Fotos. Alle 1 bis 1,5 Sekunden würde ein Foto entstehen, so Jürgens. Die Drohnen würden mit 60-80 %iger Bild-Überlappung fliegen. Dann würden die einzelnen Mosaikfotos zu einem großen Ortofoto zusammengesetzt. So sei der Bodenbedeckungsgrad messbar, erklärte Bauer. Die Ausmaße von Schädigungstellen in einem Schlag könnten ebenso gemessen werden. Zudem könnten 3D-Modelle kann erstellt werden um z. B. Scheitelhöhe der Rüben zu messen. Das Ziel dieser Technologie sei die Erkennung weiterer Blattkrankheiten, Erfassung komplexerer Stresstoleranzen und das Vorrauschauen von Ertragskorrelationen, erklärte Bauer weiter.

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