In einigen Regionen hat die Rapsaussaat begonnen. Die Keimbedingungen sind aber vielerorts denkbar schwierig. Aus Mecklenburg-Vorpommern wird von ersten verzettelt auflaufenden Beständen berichtet. In Gebieten, in denen der Boden restlos trocken ist, hat es ohne Aussicht auf nennenswerte Niederschläge keinen Sinn, den Raps in staubtrockene Erde zu legen. In milden Lagen ist das Saatfenster noch bis zum 10. September offen. In Höhenlagen muss in den nächsten Tagen aber eine Entscheidung her.
Kommt es zur Aussaat, müssen Sie den Herbizideinsatz planen. Die Bodenherbizide benötigen zumindest Tau oder Restfeuchte, um gut zu wirken. Falls in den kommenden Tagen Niederschläge den Auflauf sicherstellen, sollte der feuchte Boden für den Herbizideinsatz mit Butisan Gold oder Fuego Top genutzt werden. Behandeln Sie zügig nach den Niederschlägen! Ein Einsatz von Clomazone-haltigen Produkten (Auflagen beachten!) ist bis 3 Tage nach der Saat möglich.
Ist eine ausreichende Bestandsetablierung nicht sicher absehbar, sollten Sie mit der Herbizidmaßnahme in den Nachauflauf ausweichen, obwohl die Wirkung dann abfällt. In diesen Fällen empfiehlt sich die Kombination aus Fuego Top oder Butisan Gold jeweils plus 0,2 l/ha Runway. Wenn möglich, sollte die Maßnahme nach Niederschlägen bis zum 4-Blattstadium erfolgen. In diesem Jahr wird vermutlich mehr Ausfallgetreide im Raps auflaufen, was die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe verschärft. Beim Herbizideinsatz im Nachauflauf können Sie z.B. 0,5 l/ha Targa Super zumischen, um Ausfallgetreide zu bekämpfen.
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