Die Frühjahrsmahd von Grünland und Energiepflanzen wie Grünroggen steht angesichts der steigenden Temperaturen und der wachsenden Vegetation nun an. Diese fällt jedoch alljährlich mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere zusammen. Für Bodenbrüter und Rehkitze, die in ihrer ersten Lebensphase keinen Fluchtreflex haben, sondern sich wegducken, bedeuten Mähwerke eine Gefahr.
Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern und der Arbeitskreis Jagdgenossenschaften und Eigenjagden rufen deshalb dazu auf, durch Vorsichtsmaßnahmen Wildtiere vor Mähunfällen zu schützen. Gerade hinsichtlich der Rehkitzrettung stehen verschiedene Maßnahmen zur Verfügung. Im Rahmen von Projekten werden dabei auch stets neue Technologien, wie Drohnen, erprobt, die in Zukunft sicher großes Potential zum Tierschutz bieten aber heute noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefern. Es mangelt leider an praxistauglichen Lösungen.
Dabei ist gerade auf den großen Flächen in unserem Land große Aufmerksamkeit geboten. Viele Methoden, die sich auf kleinen Schlägen bewährt haben, zeigen hier keine Wirkung oder sind nicht durchführbar. Deshalb beobachten erfahrene Landwirte, die ihre Schläge gut kennen, genau, was um sie herum passiert.
„Ich habe oft beobachtet, dass Kitze an einem ähnlichen Platz liegen, wie im Vorjahr und man ist auch vorgewarnt, wenn eine Ricke zu sehen ist. Dann ist das Kitz sicher in der Nähe“, sagt Detlef Kurreck, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Klar ist, dass erfolgversprechende und zumutbare Maßnahmen vor der Mahd ergriffen werden müssen, um Jungtiere zu retten.
Wichtig ist es, den Jäger früh über die anstehende Mahd zu informieren. „Vielerorts gibt es eine gute Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten. Deswegen möchte ich mich stellvertretend für meinen Berufsstand für die Zeit und das Engagement der Jäger bedanken, die ehrenamtlich und mit großem Einsatz in jedem Frühjahr dabei helfen, unzählige Jungtiere zu schützen“, so Detlef Kurreck.