Die wichtigsten Blattkrankheiten in Rüben wie Cercospora, Ramularia und Rost kurz erklärt

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Die wichtigsten Blattkrankheiten in Rüben wie Cercospora, Ramularia und Rost kurz erklärt

topplus Kranke Blätter

Rübenkrankeiten erkennen: Behalten Sie die Blätter im Blick!

Zunächst sind es nur kleine graue oder braune Punkte auf den Rübenblättern, dann ist der Bestand krank. So können Sie die häufigsten Krankheiten unterscheiden - und behandeln.

Di., 27. Juni 2023, 08:30 Uhr

Lesezeit: 2 Minuten

Mischinfektionen verschiedener Rübekrankheiten wie Cercospora und Rübenrost sind nicht immer leicht zu identifizieren. (Bildquelle: Steuerwald)

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Ab Reihenschluss nehmen meist die Blattkrankheiten in Zuckerrüben zu und erst ab dann einen bekämpfungswürdigen Umfang an. Auch wenn die Situation noch relativ entspannt ist, steigt das Befallsrisiko nach den sommerlichen Temperaturen kombiniert mit Gewitterschauern. Rübenblätter sollten dann bis zum Ende der Vegetation vor pilzlichen Blattflecken geschützt werden.

Früh auf Blattkrankheiten in Rüben kontrollieren

Insbesondere in den Rübenanbaugebieten des Südwestens und Westens sollten Sie es nicht versäumen, rechtzeitig die Schläge zu kontollieren. Erste Cercospora-Flecken sind in der Regel als erstes auf den älteren Blättern zu finden. Förderlich für einen Befall sind zudem anfällige Sorten, ein früher Reihenschluss (in diesem Jahr eher die Ausnahme), Beregnung, bekannte Frühbefallsflächen (u.a. Staulagen oder Flussnähe) oder die Nähe zu im Vorjahr befallenen Rübenschlägen.

Bekämpfungsschwelle der häufigsten Rübenblattkrankheiten erreicht?

Bei der Bekämpfung von pilzlichen Blattflecken in Rüben spielt der Behandlungszeitpunkt eine wichtige Rolle. Handeln Sie deshalb sollte beim Überschreiten der Bekämpfungsschwelle sofort!

Die Schwelle bestimmen Sie mit der Blattrupfmethode: Entnehmen Sie 100 Blätter des mittleren Blattbereiches und untersuchen Sie diese auf Blattflecken (Erkennungshilfe in der Galerie unten). Die Anzahl der befallenen Blätter setzt sich dabei aus der Summe der mit Cercospora, Ramularia, Echtem Mehltau und Rost befallenen Blätter zusammen (d.h. Aufsummieren – unabhängig von Art der Krankheit). Bis zum 31. Juli liegt die Bekämpfungsschwelle bei 5 % befallenen Blättern.

Echter Mehltau kann bei Starkbefall RÜbenblätter absterben lassen.

Echter Mehltau (Erysiphe betae) infiziert bei hohen Temperaturen (>15°C) und hoher Luftfeuchtigkeit bzw. Tau (kein Regen!). Stark unterschiedliche Tages- und Nachttemperaturen fördern den Pilz. Zuerst zeigen sich an äußeren und mittleren Blättern vorwiegend auf der Blattoberseite, rundliche, grauweiße Pusteln. Sie entwickeln sichzu einem geschlossenen, schmutziggrauen, filzigen Pilzbelag (abwischbar). Bei Starkbefall sterben die Blätter ab. Abhilfe schaffen gering anfällige Sorten und Fungizide. (Bildquelle: Wöppel)

Cercospora (Cercospora beticola) braucht Tagesdurchschnittstemperaturen von 20 bis 25°C mit regelmäßigem Niederschlag. Ab Reihenschluss zeigen sich 2 bis 3 mm große runde, graubraune Flecken mit rotbraunem Rand (scharf abgrenzt, mit schwarzen Punkten (Sporenträger) Später verlaufen die Flecken ineinander, das Gewebe reißt auf, Blätter sterben ab. Rüben treiben dann verstärkt neue Blätter. Dagegen helfen gering anfällige Sorten, Standortwahl und Fungizide. (Bildquelle: Steuerwald)

Ramularia (Ramularia beticola) benötigt geringere Temperaturen als Cercospora (10 – 15°C) und ausreichend Luftfeuchtigkeit (> 95%). Bei Infektion zeigen sich 5 bis 10 mm große, unregelmäßige Blattflecken, innen hellbraun mit weißem Pilzbelag und scharf dunkelbraun abgegrenzt. Nekrotisierte Bereiche reißen auf. Schließliche sterben Blätter ab und treiben dann neu aus. Abhilfe schaffen gering anfällige Sorten, überelgte Standortwahl, Fungizide und Erntereste sorgfältig einzuarbeiten. (Bildquelle: Steuerwald)

Bakterielle Blattflecken ähneln Cercospora und Ramularia, haben haber keine Konidienträger.

Die Erreger von bakteriellen Blattflecken (Pseudomonas spp.) können Rüben nach Blattverltzungen durch z.B. Starkregen- und Hagelereignisse besiedeln. Eine Infektione zeigt sich durch regelmäßig geformte Flecken mit dunklem Rand (ähnlich Cercospora und Ramularia), allerdings sind keine schwarzen bzw. weißen Konidienträger sichtbar (Lupe!). Eine Bekämpfung ist nicht möglich; bei Trockenheit entiwckelt sich die Krankheit in der Regel nicht weiter. (Bildquelle: Steuerwald)

Rübenrost (Uromyces betae) hat beste Infektionsbedinungen 10 bis 20°C, Blattnässe über 24 bis 48 Stunden und einer Luftfeuchtigkeit > 70 %. Dann bilden sich ca. 1 mm große, rostbraune Pusteln auf der Blattoberseite, die sich fast komplett abreiben lassen. Oft sind der mittlere und äußere Blattkranz der Rübe am stärksten betroffen. Dagegen helfen Sorten mit geringer Anfälligkeit sowie zugelassene Fungizide. (Bildquelle: Steuerwald)