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DLG-Grünlandtagung: Noch Spielraum für Reserven bei Futterbaubetrieben

Futterbaubetriebe können noch erhebliche Reserven mobilisieren und damit Kosten sparen. Das Ertrags- wie auch das Qualitätspotenzial wird nur in wenigen Betrieben ausgeschöpft. Dies war Tenor der DLG-Grünlandtagung am 22. Juni 2016 in Bitburg (Eifel).

Lesezeit: 4 Minuten

Futterbaubetriebe können noch erhebliche Reserven mobilisieren und damit Kosten sparen. Das Ertrags- wie auch das Qualitätspotenzial wird nur in wenigen Betrieben ausgeschöpft. Dies war Tenor der DLG-Grünlandtagung am 22. Juni 2016 in Bitburg (Eifel).


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Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Mehr Masse, Qualität und Protein – vom Grünland bis zum Stall“ und wurde gemeinsam von den DLG-Ausschüssen für Grünland und Futterbau sowie für Futter- und Substratkonservierung und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel des Bundeslandes Rheinland-Pfalz durchgeführt.

 

Bei der Diskussion um die heutigen Ansprüche der Milchkuh an die Futterqualität des Grünlandes wurde deutlich, dass hohe Milchleistungen aus dem Grobfutter einen hochwertigen Pflanzenbestand mit dichter Narbe, ein rechtzeitiges Mähen sowie eine verlustarme und möglichst schmutzfreie Ernte erfordern. Die in der Praxis immer wieder zu vernehmende Befürchtung, junges Futter hätte zu wenig Struktur, stimmt nicht.

 

Wenn von Seiten der Politik, der Molkereien und des Lebensmitteleinzelhandels die Forderung nach dem Verzicht auf Futtermittel aus der GVO-Sojabohne immer lauter wird, muss die Proteinlieferung aus dem Grünland wieder mehr im Fokus stehen.


Anders als früher lässt sich heute der Proteingehalt der Grassilagen aber nicht mehr ohne weiteres durch die Erhöhung der Stickstoffdüngung steigern, da der Stickstoffsaldo auf den Flächen ja vermindert werden soll. Daher stehen als Maßnahmen vor allem im Vordergrund, früher zu schneiden, mittelfristig den Anteil an Leguminosen im Bestand zu erhöhen und eine rasche und verlustarme Gärung herbeizuführen. Künftig werden daher bei Grassilagen zusätzlich zum Rohproteingehalt auch der Reinproteingehalt oder gleichwertige Schätzgrößen für die Futterqualitätsbeurteilung an Bedeutung gewinnen.


Bezüglich der Nährstoffbilanzen wird auch für Milchviehbetriebe die Phosphorbilanz immer wichtiger. Da viele Betriebe heute schon das einheimische, aber phosphorreiche Rapsextraktionsschrot anstelle von Sojaextraktionsschrot einsetzen, muss durch phosphorarmes Mineralfutter gegengesteuert werden.

 

Kontroverse Auffassungen existieren derzeit um die Definition der Versorgungsstufen der Grünlandböden bei Phosphor und Kalium sowie hinsichtlich des optimalen pH-Wertes. Nach bisheriger Auffassung liegen viele Grünlandböden unter den empfohlenen Werten. Dennoch plädierten manche Experten für eine gewisse Anpassung der Grenzwerte nach unten.

 

Ein weiteres, weit verbreitetes Problem in Grünlandbeständen sind die zu hohen Anteile von Gemeiner Rispe als Bestandesbildner. Hier herrscht gegenwärtig noch eine gewisse Ratlosigkeit, da die wirksamste Maßnahme, nämlich eine Beweidung, auf vielen Betrieben nicht ergriffen werden kann. Regelmäßige Nachsaaten und die Anhebung des pH-Wertes im Boden werden empfohlen. Bewirtschaftungsfehler, wie das Befahren der Flächen mit schwerem Gerät bei nicht tragfähigem, zu nassem Boden, kosten nicht nur aktuell Ertrag, sondern schädigt den Pflanzenbestand dauerhaft.

 

Betriebliche Schwachstellen sind nach wie vor auch bei der Silagebereitung zu erkennen. Gravierende Fehler sehen Fachleute in unpassenden, schwer zu bewirtschaftenden Flachsilobauten, in zu hohen angelieferten Erntemengen für die notwendige Verteil- und Walzarbeit auf dem Silo sowie in der zu spät erfolgenden und nicht wirklich luftdichten Abdeckung der Silos. Auch das Potenzial der Gärverlustsenkung durch den Einsatz qualitätsgeprüfter Siliermittel wird in der Praxis häufig nicht ausgeschöpft.

 

Heu kommt allmählich in der Milchviehfütterung wieder stärker ins Gespräch. Als Rationskomponente hat das Heu gegenüber Silage mehrere Vorteile. Bei guter Qualität erhöht es die Futteraufnahme aus dem Grobfutter. Ferner weist es eine geringere Proteinabbaubarkeit auf und enthält keine Säure. In den letzten Jahrzehnten ist es jedoch wegen der hohen Erzeugungskosten aus vielen Milchviehrationen verschwunden.

 

In Betrieben mit nutzbarer Abwärme aus Biogasanlagen oder verfügbarer Solarenergie lässt sich ein qualitativ hochwertiges Belüftungsheu wirtschaftlich erzeugen. Das Witterungsrisiko wird gesenkt, da bereits nach zwei bis drei Feldliegetagen bei ca. 35 Prozent Restfeuchte eingefahren werden kann Die weitere Trocknung erfolgt dann unter Dach durch Belüftung mit angewärmter oder entfeuchteter Luft. Die dadurch geringeren Bröckelverluste auf dem Feld lassen sich durch Verwendung von Bandschwadern weiter vermindern. Heute bieten verbesserte elektronische Überwachungs- und Steuereinrichtungen bei der Heubelüftung deutliche Erleichterung, trotzdem kommt dem Management der Anlagen durch erfahrene Spezialisten der ausschlaggebende Anteil am Erfolg zu.

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