Insgesamt nur 12 Landwirte in fünf Landkreisen in Schleswig-Holstein haben den Gülle-Notlager-Erlass von Landwirtschaftsminister Robert Habeck genutzt, den er im November 2017 erteilt hatte. Alternativ zu dem Bau einer derartigen 1500 m3Güllelagune wurden z.B. ungenutzte Lagerkapazitäten reaktiviert oder vermehrt eigenständig zwischen Gülleabgebern und -nehmern vermittelt.
Dennoch: Landwirt Heiko Wendell-Andresen aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde betont, dass der Erlass ihm sehr geholfen hat. Er hat in Zusammenarbeit mit der Wasserschutzbehörde in drei Tagen eine 1500m3 große Grube ausheben und mit Folie auskleiden lassen. Die Kosten schätzt er auf 11.000 Euro. Das sind umgerechnet 7,30 Euro pro m3.
Betriebe, die noch Güllekapazitäten frei hatten, forderten pro m3 im Schnitt zwar nur 3 bis 6 Euro Lagerkosten. Dafür erleichtert die Güllelagerung direkt auf Wendell-Andresens Betrieb aber die Logistik bei der Ausbringung. Der Rückbau muss bis Sommer vonstatten gehen. Erneutes Plus für Wendell-Andresen: er beabsichtigt einen weiteren Güllebehälter zu bauen, so dass er Aushub und Folie weiterverwenden kann. Der Landwirt betont gegenüber top agrar die unbürokratische, gute Zusammenarbeit mit der Behörde und ist erleichtert, dass die Politik mit dem Erlass im November rechtzeitig auf die Wetterproblematik reagiert habe.